Besuchsbericht Bierwirt // Innsbruck - Amras

vom 22.02.2022

In Innsbruck bin ich ja fast täglich und deshalb braucht es nicht viel Planung, um dem Bierwirt einen Besuch abzustatten. Doch leider falsch gedacht, denn auf dem Parkplatz wurde es schon eng. Hoffentlich ist noch ein Tisch frei dachte ich mir – aber leider nein! Doch der Hausherr Hannes Happ hat sehr viel Erfahrung und denkt voraus. Der Stammtisch gegenüber der Hausbar war klassisch aufgedeckt, aber nicht reserviert. Hier platziert er Gäste oder auch Einheimische, die meist einzeln eintreten und so kommt ein Tisch mit den verschiedensten Personen zusammen, die Speis und Trank genießen wollen. Heute waren es Mitarbeiter von Firmen die hier Schulungen absolvieren oder einfache Ingenieure oder  Monteure von Baustellen etc.

Genau das ist für mich diese typische Wirtshauskultur, wo Essen, Trinken, Reden und auch oft Übernachten außerhalb vom Eigenheim so wichtig ist. Es ist wie ein zweites Zuhause, in dem das Gemeinsame für die Gesellschaft unentbehrlich geworden ist. Welche wichtige Rolle hier die Wirtsleute mit der Gastfreundschaft, der Leidenschaft und persönlichem Einsatz sind, brauche ich wohl nicht weiter zu beschreiben. Die Familie Happ ist mit dem Traditionshaus Bierwirt diesbezüglich schon seit Jahrzehnten in Innsbruck und über die Landesgrenzen hinaus ein Vorzeigebetrieb.

Im sehr gefüllten Restaurant sind alle Familienmitglieder voll konzentriert bei der Arbeit. Frau Happ leitet mit der Tochter die Küche und Hannes hat im Servicebereich alles im Griff. Ich nahm die Empfehlung des Chefs in Anspruch: Pikante Käsesuppe und den karamellisierten lauwarmen Ziegenkäse mit frischer Feige.
Die Käsesuppe war angenehm samtig und machte dem Wort „pikant“ alle Ehre, denn das Chiliöl brachte die nötige Schärfe mit. Ein langes Weißbrotchip rundete das pikante wieder ein wenig ab. Der lauwarme Ziegenkäse war gerade richtig für meinen kleinen Appetit, dazu die mit Honig karamellisierten Walnüsse, die sternförmig geschnittene Feige und der fein marinierte Rucola darunter. Eine perfekte Kombination für den feinen Gaumen. Nur so kann man dem bunten fantastischen Publikum Vertrauen abgewinnen. Dazu gehört auch die Gastfreundschaft und das Herzblut der Wirtsleut‘ und der motivierten Mitarbeitern. Hier im Bierwirt passt alles zusammen. Hier wir die echte, authentische Wirtshauskultur gelebt, wie man sie liebt.

Bei einem Edelbrand aus Wacholderbeeren vom Steinlechner Friedel, Pichlerhof in Gnadenwald übergab ich Hannes das Qualitätssiegel 2022, bedankte mich und wünschte gleichzeitig allen viel Gesundheit, Ausdauer, Erfolg und Mut für die herausfordernde Zeit welche auf uns zukommt.

Johann Pichler
 
 

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