Besuchsbericht Gasthof Stuibenfall // Niederthai

vom 29.09.2022

In der Werbung vom Stuibenfall Wasserfall ist immer die Rede von der Urkraft des Wassers, bei Erika und Dominique ist es die Urkraft der Liebe, die diese zwei und den Gasthof verbindet. Auch die Urkraft der Gastfreundschaft und Leidenschaft steckt in all dem Tun und Handeln dieser Wirtsleut-Urgesteine. Aber auch Urgesteine haben ein Ablaufdatum und so denken auch Erika und Dominique schon langsam an die Pension und möchten ihren Kindern ein arbeitsreiches und gut strukturiertes Erbe übergeben. Die Arbeit geht im Gasthaus oder Hotel nie aus. Manche sehen es als Vorteil, manche als Nachteil.
 
Maximilian, der schon viele Jahre in der selbstständigen Gastronomie Erfahrung gesammelt hat, wird hier wohl das Zepter langsam übernehmen. Die Herausforderungen sind Nichts für Warmduscher, denn in Zeiten wie diesen benötigt man Mut, Flexibilität, Leidenschaft und momentan ein äußerst gutes Händchen in der Personalführung. Personalwerbung ist derzeit notwendiger als Gästewerbung.

Die Familie Falkner-Gigon hat schon früh den Zeitgeist verstanden (seit 1929 ist der Hof schon in Familienbesitz) und sie sind mittlerweile mit dem Gasthof, dem Hotel und den Chalets sehr gut aufgestellt. Wie mir Erika im Gespräch mitteilte, ist die Bürokratie ein zusätzlicher Arbeitsfaktor, den wir von der älteren Generation gerne als Motivationsbremse deklarieren. Früher ging es öfters einfacher, aber die junge Generation ist mit diesen Tücken schon aufgewachsen und nimmt diese voll zur Kenntnis. Sie kennen es auch nicht anders.

Die Speisekarte ist mit traditionellen und regionalen Tiroler Schmanckerln bestückt, und haben zum Teil einen feinen französischen Touch (Dominique lässt seine Wurzeln in die Tiroler Küche einfließen). Das Tiroler Gröstel und die Kasspatzlen werden noch im alten Stil serviert (im Reindl) und daraus wurde auch gegessen. Alles mundete sehr gut, auch der frische Krautsalat war hervorragend. Der Apfelstrudel mit Vanillesoße (war etwas zu süß) rundete den Genuss in den urigen Stuben des Gasthofes ab. Die zwei jungen Männer im Service (freundlich und aufmerksam) machten ihre Sache ebenfalls mit Herzblut und viel Erfahrung.
Ich übergab mit Stolz das Qualitätssiegel 2022 und wünschte allen viel Gesundheit und Freude mit ihren schönen Aufgaben. Wir sehen uns am 15. November in Hall.

Danke!
Johann Pichler
 

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