Besuchsbericht Gasthof Hirschen // Kappl

vom 13.04.2022

Heute führte meine Reise wieder einmal in das wunderschöne Paznauntal. Am Beginn gleicht das Tal eher einer Schlucht und wird mit Fortdauer etwas breiter bis hin zu den Hochalmen und den großen weiten Flächen der jetzigen Skigebiete. Vermutlich wurde wohl das Talende von der Schweiz aus mit Almen besiedelt, so wie viele Seitentäler des Inntales. Das Tal ist umgeben von gleich 3 Gebirgszügen: Verwall-, Samnaun-, und am Ende die Silvrettagruppe. So ist es nicht verwunderlich, dass hier jede Menge Skigebiete entstanden sind und sich alles nur um den Tourismus dreht. Im Sommer sind die Bauern und Bergsteiger die Herrscher der Almen und Gipfeln. Meist wird Vieh und Schafzucht betrieben.

Auch der Gasthof Hirschen ist an eine Landwirtschaft gekoppelt und so wird aus diesen zwei Wirtschaftszweigen unweigerlich eine Symbiose. Die Bauern produzieren und verkaufen so gut es geht ihre Produkte in den Wirtshäusern. Leider oder besser, Gott sei Dank hat der Tourismus das größere Gewicht und erwirtschaftet das Vielfache der Landwirtschaft. Gott Lob bekommen die regionalen Produkte immer mehr Bedeutung und viele Gäste schätzen auch die von Bauern betriebene Landschaftspflege der Felder, Wiesen, Almen und Wälder.

Es bedarf langsam ein klein wenig Umdenken in der gesamten Bevölkerung über Nachhaltigkeit und Nutzung der Natur. Das behauptet auch die Familie Jörg, die in Kappl schon seit Generationen den Gasthof Hirschen neben ihrer kleinen Landwirtschaft betreibt. Das große und günstige Angebot der klassischen Speisekarte lässt keine Wünsche offen. Der Chef des Hauses Emil kocht schon seit Jahrzehnten mit Leidenschaft und Herzblut und ist seinem Stil immer treu geblieben. Es gibt hier kein „Schnickschnack“, sondern man konzentriert sich auf das Wesentliche. Geradlinig, qualitätstreu, schnell, regional, heiß und geschmackvoll – das ist hier in der Küche und auch bei allen Mitarbeitern das Credo.

Mit Stolz überreichte ich den engagierten Wirtsleuten das Qualitätssiegel 2022 und wüsche allen viel Gesundheit und Freude an den neuen herausfordernden Aufgaben.      

Kappl, am 13.04.2022

Johann Pichler