Erstbesuchsbericht // Alpengasthof Gruberhof, Söll
vom 18.10.2012
Allgemeines
Nach fünf Jahren der intensiven Ausbildung in der Tourismusfachschule in St. Johann mit dem Matura-Abschluss ist der Junior Chef des Hauses, Herr Peter Eisenmann in den elterlichen Betrieb zurückgekehrt. Seit dieser Zeit hat sich im Alpengasthof Gruberhof sehr viel verändert. Auf „neudeutsch“ könnte man wie folgt sagen: sowohl bei der „Software“ wie auch bei der „Hardware“.- Nun aber der Reihe nach…
Service – Ambiente - Tirolnote
Es ist ein außergewöhnlich sonniger und föhnig-warmer Herbsttag, wie er in den Bergen nicht schöner sein kann. Bereits die Anfahrt von Söll auf den Bromberg ist ein Erlebnis. Diese Landschaft, das Bergpanorama, die herrliche Fernsicht, solche Eindrücke werden mich ein Leben lang begleiten…
Mir ist bekannt und zu Ohren gekommen, dass sich sehr viel getan hat im Hause „Eisenmann“. – Und so ist es auch.
Die Terrasse ist neu gestaltet, die Stuben wurden erweitert, es gibt eine Rezeption und ein neues Büro und vieles mehr. Vom Juniorchef Peter werde ich freundlichst begrüßt und empfangen. Nachdem der Betrieb auch mit dem AMA Gastrosiegel auszeichnet wurde (für den Einkauf von heimischen, hochwertigen Produkte) kenne ich Peter von diversen Gesprächen.
Ich schätze ihn sehr, weil er für mich zu jener jungen Unternehmer Generation zählt, welchen nicht nur einen klaren Verstand und Blick haben sondern auch klare Vorstellungen von der Zukunft. Seine Eltern Kornelia und Peter Eisenmann haben diesen Betrieb aufgebaut und zu dem gemacht was er heute ist. Der Alpengasthof Gruberhof hat sich zu einem der kulinarischen Leitbetriebe der Region entwickelt. Peter Junior wird diese Entwicklung sicherlich weiter vorantreiben und sich an die sind ständig veränderten Anforderung bestens anpassen.
Kulinarik
Nach einem kurzen Begrüßungsgespräch entscheide ich mich aus der Standardkarte wie folgt:
Kräftige Rindssuppe mit Grießnockerl. In einem weißen „Suppentopf“ bekomme ich eine ausgezeichnete Rindssuppe. Dazu gibt es einen Schöpfer und einen Suppenteller. Die Farbe, der Geschmack und die feinen Eiweißpartikel zeigen mir, dass hier mit Fleisch, Knochen und Suppengemüse „gearbeitet“ wird. Feine Gemüsestreifen als Einlage perfektionieren die Optik und den Geschmack, die beiden Grießnockerl munden auch sehr gut. Frischer Schnittlauch und fertig ist diese herrliche Suppe.
Als Hauptgericht empfiehlt mir Peter das Rumpsteak vom eigenen Jungpferd. Es liegt vermutlich schon mehr als 30 Jahre zurück, als ich zum letzten Mal Pferdefleisch aß. Es ist das Fleisch bekannter maßen sehr gesund. Das Tier hat ja im Verhältnis den höchsten Anteil an Blut (soweit zur Theorie). Das Fleisch ist kompakt aber dennoch zart und von allerbestem Geschmack. – Wiewohl ich zugeben darf, dass ich den Geschmack vom Pferdefleisch kaum erkennen konnte (Jungpferd). Dazu gibt es in Olivenöl gebratenen Fächer von der Zucchini, Streifen vom gelben Paprika und tadellos geröstete Bratkartoffeln und mitgebratenen Zwiebelringen. Ein Thymiansträußchen als Garnitur und fertig ist diese Köstlichkeit.
Obwohl ich normalerweise keine Süßspeisen zu mir nehme (außer bei den Erstaufnahmen) erbitte ich mir noch den warmen Schoko-Birnenkuchen mit eingelegten Dirndl. Es handelt sich um die „wieder erwachte“ Kornellkirsche, welche hier in Tirol kaum bekannt ist, mir jedoch aus der Steiermark und von Niederösterreich sehr wohl ein Begriff ist. Auch dieser Kuchen überzeugt mich vollauf!
Zusammenfassung und Empfehlung
Die Qualität aus der Küche von der Chefin des Hauses, Frau Kornelia Eisenmann kann mit sehr gut beurteilt werden. Die fachlich tadellose Zubereitung, die Präsentation wie auch die Portionsgröße sind ausgezeichnet.
Die Service- und Dienstleistungsqualität verdienen diese Beurteilung ebenso. Peter sowie seine Cousine Angelika machen ihre Sache sehr gut. Auch dafür ist der Alpengasthof Gruberhof inzwischen weitum bestens bekannt und beliebt. Der „Senior“ Peter ist gelernter Koch, Bauer und zieht „die Fäden“ im Hintergrund.
Weiters hat mir gefallen:
Das Gedeck. Es besteht aus einem Bauerntopfen, einem aufgeschlagenen Kürbis-Grammelschmalz mit Kürbis- und Bauernbrot.
Sowohl die Küchen- wie auch die Servicequalität im „Gruberhof“ sind mit sehr gut zu beurteilen.
Daher empfehle ich dem Vorstand des Vereines der Tiroler Wirtshauskultur, den Alpengasthof Gruberhof in Söll als Ausflugswirtshaus in den Verein aufzunehmen.
Ernst Schmiedhuber Donnerstag, 18. Oktober 2012