Besuchsbericht // Gasthof Nester, Stumm i. Zillertal
vom 30.04.2010
Am Telefon teilt mir der Chef des Hauses, Herr Georg Hauser sen. mit, dass der Betrieb ab Freitag, den 30. April wieder geöffnet sei. So mache ich mich auf den Weg, um der Familie Hauser meinen Jahresbesuch abzustatten.
Bei meinem Eintreffen ist die Familie mit den Vorbereitungen zur Saisoneröffnung beschäftigt. Die Terrasse wird gereinigt und eingedeckt, die Speisenkarte wurde neu erstellt und weitere zahlreiche Arbeiten werden erledigt. Es gibt eine neue Terrassenüberdachung samt einer Bar, ein attraktiver Holzofen/Kamin wärmt die Gäste an kühlen Tagen.
Georg jun. besuche ich in der Küche. Auf dem Herd köchelt ein Fischfond langsam vor sich hin, in der Pfanne bäckt er das ausgelöste Backhuhn im Butterschmalz. Meine Wahl ist auf Empfehlung des talentierten jungen Gastronomen rasch getroffen:
Die Kaspressknödelsuppe serviert mir Frau Hauser in einem hübschen Porzellanteller. Die Suppe ist heiß, von schöner, klarer Farbe und kräftigem Geschmack. Der Preßknödel ist weich, sehr gut gewürzt und perfekt zubereitet. Es gibt noch ein Lorbeerblatt und frisch geschmorte Zwiebeln.
Als Hauptgericht bekomme ich ein hervorragend zartes, weiches und ausgelöstes Backhuhn. Der Erdäpfel-Kresse Salat ist eine Köstlichkeit und nach allen Regeln der (Koch) Kunst zubereitet. Er ist absolut frisch und verfügt über jenen sämigen Glanz, welchen ich mir immer wünsche. Feine Radieschenscheiben dienen der Garnitur. In einem Porzellan-Löffel gibt es noch einige feine Würfel vom eingemachten Kürbis.
Die Küchenqualität im Gasthaus Nester der Familie Hauser kann erneut mit ausgezeichnet beurteilt werden. Die Service- und Dienstleistungsqualität ist es ohnehin.
Plötzlich vernehme ich eine fragende Stimme: „Habt’s offen?“ Und obwohl eigentlich noch geschlossen ist (der Saisonauftakt ist für den Abend vorgesehen), antwortet die Familie Nester, ja, selbstverständlich“! Gleich darauf erfolgt ein: „Grias die, Olympiasieger“!
Ich glaube meinen Augen nicht trauen zu dürfen. Es erscheint Herr Stefan Eberharter als Gast. Er nimmt am Nebentisch Platz, erfreut sich so wie ich am herrlichen Wetter auf der schönen Terrasse, am familiären Ambiente und der hervorragenden Küche. Es bahnt sich ein herzliches Gespräch an und ich bin vom freundlichen, offenen und sympathischen Spitzensportler begeistert.
Trotz seiner herausragenden, sportlichen Leistungen hat er „Bodenkontakt“ behalten und er begeistert mich durch seine weltoffene, angenehme und herzliche Art. Er erzählt mir unter Anderem, dass er seit kurzer Zeit stolzer Vater eines Sohnes ist und in Pertisau am Achensee sein Domizil aufgeschlagen hat. Ich verabschiede mich von ihm mit Handschlag und bin stolz darauf, dass er den Gasthof Nester als Ziel für sein Mittagessen ausgesucht hat.
Die Qualitätsmarke der Tiroler Wirtshauskultur für das Jahr 2010 sowie dir Urkunde des Vereins für die nächsten fünf Jahre habe ich dem Juniorchef gerne und direkt überreicht. Am AMA Herkunftssicherungssystem wird teilgenommen.
Ernst Schmiedhuber, am Freitag, den 30. April 2010