Erstbesuchsbericht Alpenhotel Speckbacherhof // Gnadenwald

vom 03.04.2017

Bekanntes Ausflugsziel und Gasthof zum Feste feiern
Es wurde mir aufgetragen, dem berühmten Gasthof Speckbacherhof einen Besuch abzustatten, um zu prüfen, ob er den Richtlinien der Tiroler Wirtshauskultur entspricht um unseren Verein beizutreten.
Als erstes suchte ich mir ein gemütliches Plätzchen in einer der originalen, urigen und alten Stuben des ursprünglichen Speckbacherhofs. Die Geschichte des Hofes geht nämlich einige Jahrhunderte zurück.
Es gab viele Besitzerwechsel, Zubauten, Aufbauten und Umbauten. So auch momentan, denn es standen einige Betonwägen vor dem Eingang. Aber in der alten Stube, die mit viel altem Holz (das sandgestrahlt wurde um es aufzuhellen) ausgestattet ist, merkt oder hört man von dem Umbau gar nichts. Ganz im Gegenteil. Man kann sich in diesem gemütlichen, gelassen wirkenden Ambiente mal so richtig entspannen.
Die freundliche, im feschen Dirndl gekleidete Servicedame brachte mir die in Filz eingebundene Speisekarte und nahm meinen Getränkewunsch entgegen. Die sehr übersichtliche und groß geschriebene, anspruchsvolle Speisekarte lässt keine Wünsche offen und konzentriert sich auf tiroler- und österreichische Klassiker. Besonders gefällt mir das Wasserangebot: Speckbacherwasser aus eigener Quelle.
Mein Hunger war nicht allzu groß. So erbat ich mir den Tafelspitz, der auch als kleine Portion angepriesen wurde. Dies ist sehr lobenswert da viele Gäste noch ein Dessert wünschen oder einfach einen kleineren Appetit haben.
Ich beobachtete wie jemand den Mitarbeitern erklärte, was sie im großen Außenbereich zu tun haben. Das muss der Chef Andreas Hofmann sein, dem ich mich auch anschließend vorstellte.  


Kulinarisches: Nach einem kurzen Kennenlernen wurde auch schon der in einer Kupferpfanne heiß gemachte Tafelspitz serviert. Auf dem Teller waren nur die sehr guten, mit ganzem Kümmel und Majoran gewürzten, Röstkartoffeln. Der Cremespinat und der originelle, leckere und kalte Semmelkren wurden apart serviert. Der Tafelspitz in der Kupferpfanne wurde von der professionellen Dame vorgelegt und nur mit soviel Suppe begossen wie man sich gewünscht hat. Das Tüpfelchenauf„i“- waren die zwei mitgekochten Markscheiben, die beim Tafelspitz vielerorts schon nicht mehr zu finden sind.
Alles war von hervorragender Qualität. Auch das frische, handgeschnittene Wurzelgemüse hatte einen hervorragenden Geschmack und das Fleisch war auf den Punkt gegart.
Beim anschließenden Gespräch mit Herrn Hoffmann erklärte ich ihm noch Philosophie des Vereins und die Wichtigkeit der Erhaltung unserer Wirtshauskultur. Das Wirtshaus ist ein öffentlicher Ort wo sich Leute aller Schichten treffen, gemeinsam feiern essen trinken und im Unterbewusstsein die Gemeinschaft in unserer Gesellschaft fördern. Dafür braucht es, wie es so schön heißt, ordentliche Wirtsleut.
Ich glaube, dass Herr Hofmann ein großartiges Mitglied sein wird. Er ist bodenständig und authentisch im Herzen, hat aber auch den Zeitgeist verstanden, sodass die Harmonie der beiden zum Erfolg führen. So kann man getrost den Speckbacherhof als Ausflugsgasthaus und in der modernen Sprache „Event“-Wirtshaus im Verein der Tiroler Wirtshauskultur aufnehmen.
Gnadenwald, am 3.4.2017 Johann Pichler

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