Besuchsbericht Post-Gasthof Gemse // Zams
vom 28.07.2017
Gastfreundschaft bedeutet, dass Gäste deine Freunde sind und genau dieser Grundsatz spiegelt sich beim Seppl und seinem langjährigen Mitarbeiterstab wider. Es steht zwar im Zusammenhang mit viel Arbeit, aber der Seppl hat immer ein wenig Zeit für einen kleinen „Hoangoscht“. Aus diesem Grund ist Herr Haueis jedem Gastronom und jedem Gast über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Der Gasthof Gemse ist mehr als nur geschichtsträchtig, das Haus ist einfach sehenswert und die Gastronomie mehr als nur empfehlenswert. Am besten besucht man die Webseite des Gasthofes, um die Geschichte des Hauses kennen zu lernen.
Der Seppl ist leidenschaftlicher und fanatischer Wirt, wie eben seine Vorfahren.
Die Talente, die einen erfolgreichen und außerordentlichen Koch ausmachen, hat er entweder geerbt oder sie wurden ihm als Kind eingetrichtert. Er ist nicht nur ein Unikat und kleiner Revoluzzer in der Gastronomieszene, er ist vor allem ein Vorbild und Motivator in Sachen eigene Landwirtschaft, Anbau von Kräutern und Gemüse im eigenen Garten und noch vieles mehr (zum Beispiel Kunstsammler).
Über die Wichtigkeit des Wirtes und seines Dorfgasthauses, sowie dessen Erhaltung brauche ich wohl nicht viel zu schreiben. In diesen Gaststuben, mehr noch in den berüchtigten Hinterzimmern, wurde zu allen Zeiten Politik gemacht, Parteien gegründet, Geschäfte abgeschlossen, Ehen verabredet und Ideen gesponnen. Hier wurden wahrscheinlich schon Konspirationen für Revolutionen geplant. Unser Andreas Hofer war nicht umsonst auch Gastwirt.
Die Gemse ist also in vielerlei Hinsicht ein prägendes Element des menschlichen Zusammenlebens. Das gemeinsame Essen und Trinken unter einem Dach, diese Wesensmerkmale des familiären Zusammenhalts, von den diversen Feiern zur Taufe, Firmung, Hochzeit oder zum Geburtstag bis hin zum Leichenschmaus werden im Gasthaus öffentlich. Die Zusammenkunft im Gasthaus erhält dadurch eine besondere Bedeutung im Gefüge jedes Gemeinwesens.
Kulinarisches:
Spinatknödel mit brauner Butter und einem traumhaften Salat, sind von der Tiroler Speisekarte kaum mehr wegzudenken, obwohl es in Tirol keine Bauern gibt, die Spinat anbauen. Sie mundeten hervorragend und auch der Salat war eine optische Augenweide.
Fazit:
Überzeugen sie sich selbst, auch sie werden begeistert sein.
Zams, am 28.07.2017
Johann Pichler