Besuchsbericht Angerer Alm // St. Johann
vom 06.10.2019
Besondere kulinarische Genüsse auf 1.300 m ……
Die Nebel hängen heute über dem Tal, doch wir, meine Freundin Lisbeth und ich trotzen dem Wetter und wollen wissen, wie heute die Wettersituation von oben aussieht. Es gibt die Möglichkeit die Angereralm mit der Gondel, zu Fuß, mit Mountainbike oder mit dem Auto zu erreichen. Wir machen es heute einfach ganz gemütlich und nutzen die Bergstraße auf 4 Rädern. Wildromantisch im Nebel verhangen zeigt sich hier oben die schon leicht herbstliche Natur, und so zieht es uns in die urgemütlichen Wirtshausstuben hinein. Die jungen Wirtsleute und ihr Team haben aber heute alle Hände voll zu tun. Es sind zahlreiche Bergbegeisterte wie wir hier oben, vor allem einheimische Familien, denn für Kinder ist viel Platz und sie können die Freiheit dieser Weite hier oben genießen. Absolut passend zum Ambiente dieser urigen Alm hat die Wirthausfamilie liebevolle Hände für die Dekoration, beginnend beim Eintritt auf die Terrasse bis hin zu den Toiletten gibt es nette Raritäten zu bestaunen.
Wir finden ein gemütliches Platzerl in der Veranda, auf den Tischen steht lieblich-frischer Blumenschmuck. Frau Weiß, die junge Wirtin und ein besonders freundlicher Kellner nehmen uns herzlich in Empfang. Eine spezielle Speisekarte, edel gestaltet in Blockform auf ein Holzbrett geklemmt, gibt es auf der Angereralm. Ein sensationelles, regionales und traditionelles Angebot nicht nur geographisch auf 1.300 m, sondern auch kulinarisch auf hohem Niveau. Dass hier oben besondere Schätze im Weinkeller lagern, bis zu 6000 Stück von 400 verschiedenen Weingütern, dafür ist die Wirtin, Frau Annemarie Foidl, weit über die Grenzen hinaus bekannt. Sie ist heute nicht auf der Alm, auf einer Weinreise ist sie unterwegs. Beim nächsten Besuch möchte ich gerne einen Blick in die Schatzkammer werfen. Weil heute Sonntag ist, probieren wir einen „LILLET VIVE“ da ist ein Lillet, Tonic-Water, Gurkenscheibe und eine saftige Brombeere – nicht nur für das Auge sondern auch geschmacklich eine wahrhaft gelungene Kreation. Wir teilen uns ein Gedeck, das Brot wird hier in einer Holzschachtel mit bunten Blumenmotiven serviert, dazu gibt es zwei köstliche Aufstriche, einmal Frischkäse mit Kürbiskernöl fein garniert, und einmal Apfel-Grammelschmalz – Gratulation!
Lisbeth hat Hunger auf die „KASPRESSKNÖDELSUPPE“. In einem großen, tiefen Suppenteller auf einem Platzteller aus Holz werden zwei g’schmackige Kaspressknödel in einer kräftigen Rindsuppe mit Wurzelgemüse und viel Schnittlauchserviert - absolut gelungen meint meine Freundin. Meine Wahl fällt auf die „GEBRATENE REGENBOGENFORELLE“ von Leo Trixl aus Fieberbrunn. Ein wahrer Gaumenschmaus sind diese zarten Filetstücke aus heimischen Gewässern, serviert auf einer viereckigen edlen weißen Platte an bissfesten fein abgeschmeckten herbstlich-bunten Wurzelgemüse, mit Wacholderbutter – sensationell!
Nun sind die Gäste versorgt, und der junge Wirt und Küchenchef, Herr Gerald Weiß, nimmt sich Zeit und gesellt sich zu uns. Wir kennen uns schon vom Winter, genauer gesagt war Gerald einer der 18 Tiroler Wirte, die gemeinsam das sensationelle Flying-Buffet und das Abendmenü zur WM-Eröffnung in Februar in Seefeld, anlässlich des offiziellen Empfanges des Landeshauptmannes Günther Platter zubereiteten. Das besonders wohlschmeckende Sauerkraut kam von der Angereralm. Wir können wirklich stolz sein auf unsere Tiroler Wirtsleute.
Mit großer Freude überreiche ich Gerald die neue Urkunde der Tiroler Wirtshauskultur und wünsche eine erholsame Zwischenzeit und weiterhin, viel Gesundheit, Freude und Erfolg für die Aufgaben und Herausforderungen als Bergwirtsleute.
September 2019
Maria Groder