Besuchsbericht Gasthaus Roßmoos // Alpbach
vom 22.02.2017
Ein sonniger Tag neigt sich zu Ende. Heute führt mich mein Weg zum Gasthof Roßmoos, der etwas außerhalb von Alpbach liegt. Der Charakter des Erbhofes wurde bestens erhalten. Beim Betreten des Hauses empfängt mich nostalgischer Flair. Die Eingangstür wurde vom alten Bauernhof übernommen und ist sehr beeindruckend. Die Räumlichkeiten wirken sauber und aufgeräumt. Es scheint, dass das Lokal ausgebucht ist. Alle Tische sind eingedeckt und wie ich später erfahre, spielt heute eine Live-Musik. Der Chef des Hauses, Martin Moser, empfängt mich herzlich. Auf Nachfrage, ob noch ein Plätzchen frei ist räumt Herr Moser einen Tisch für mich frei. Jedoch kommen in gut einer Stunde die nächsten Gäste. Das sollte kein Problem sein. Ich darf in der kleinen Stube Platz nehmen. Auch hier ist das Täfer vom ehemaligen Bauernhof erhalten geblieben. Ein klassischer Kachelofen und der überarbeitete Riemenboden dürfen natürlich nicht fehlen.
Eine freundliche Bedienung, ihr Name ist Edina, reicht mir die Speisenkarte und fragt nach meinem Getränkewunsch. Die Karte ist übersichtlich eingeteilt und ist gespickt mit einigen Tiroler und Österreichischen Gerichten. Auch einige Wildspezialitäten finden sich auf der Karte, da das Wild groß teils aus eigener Jagd stammt.
Beim letzten Besuch fand ich einen alten Tiroler Suppenklassiker, eine Brennsuppe. Diese Suppe muss ich wieder probieren. Begleitet wird sie von Graukäse, Brotwürfeln und Röstzwiebeln.
Als Hauptgang erbete ich mir eine kleine Portion Hirschragout mit Spätzle.
Schon nach kurzer Wartezeit serviert der Chef des Hauses die Suppe in einer hübschen grauen Keramik-Schale. Eine schöne dunkle Brennsuppe (dunkle Mehlsuppe), nicht zu dick gehalten, mit würzigem Graukäse, Brotwürfeln und hausgemachten Röstzwiebeln. Sehr gut gewürzt schmeckt der Suppenklassiker hervorragend. Ein toller Einstieg in die Tiroler Wirtshausküche.
Das Hirschragout wurde nach alter Tradition mit etwas Wurzelgemüse, Pfefferkörner, Lorbeerblätter und anderen Gewürzen zubereitet. Das Fleisch war butterweich und die Sauce wurde mit etwas Rahm verfeinert. Geschmacklich war das Gericht auf dem Punkt. Genau so muss ein Wildgericht schmecken. Natürlich waren die Spätzle hausgemacht und mit etwas Butter abgeschmeckt und die Preiselbeeren gaben dem Ganzen noch etwas Süße.
Zum Dessert erbitte ich mir Marillenpalatschinken. Diese stehen zwar nicht auf der Karte stehen, jedoch stellt das für die Küche kein Problem dar. Das ist Service am Gast. Und was soll ich sagen, diese zwei frisch in der Pfanne gemachten Palatschinken sind einfach nur göttlich, flaumig und mit einer fruchtigen Marillenmarmelade gefüllt. Der Höhepunkt des kulinarischen Abends. Dieser Traum muss unbedingt auf die Karte. Die Gäste werden es danken.
Martin Moser findet noch etwas Zeit mit mir ein wenig zu sprechen. Wir unterhalten uns über die Herausforderungen der Gastronomie und die laufende Wintersaison. Auch der kleine Umbau vom letzten Jahr, der den Hausgästen zu Gute kommt findet Erwähnung. Vor gut einem halben Jahr hat der Junior den Gasthof übernommen. Es freut mich, dass dieses schöne Tiroler Wirtshaus weiterhin in guten Händen ist.
Ich überreiche gerne Herrn Moser das Qualitätssiegel für 2017 und bedanke mich für die Gastfreundschaft.
Das Gasthaus Roßmoos ist ein toller Vertreter der Tiroler Wirtshauskultur und ein Besuch lohnt sich in jedem Fall.
Mittwoch, 22.02.2017