Besuchsbericht Gasthof Gröbenhof // Fulpmes

vom 07.04.2016

Wenn man Liebe und Leidenschaft pflegt, wird sie immer größer
Heute am 7.4.2016, einem leicht mit Nebel verhangenen lauen Frühlingstag, zieht es mich ins schöne Stubaital zum Gröbenhof. Ich bin zum ersten Mal hier hoch über Fulpmes, an diesem wunderschönen Plätzchen, mit Blick hinunter auf’s ganze Tal und hinauf zu den Gipfeln der Stubaier Alpen (wenn schönes Wetter wäre). Einige Leute sitzen sogar auf der schönen Terrasse und genießen schon die frische Frühlingsluft. Um die Jahrhundertwende war der Göbenhof ein ganz normaler Bauernhof und wurde im Laufe der Zeit mit viel Mut, Fleiß und auch Instinkt zu einer Jausenstation errichtet. Mittlerweile ist es ein großer Gasthof mit einigen netten Zimmern, drei wunderschönen Stuben, einer ordnungsgemäß sauberen Küche, sowie sehr hygienische Toilettenanlagen auf modernstem Stand. Die drei tüchtigen Knaus Schwestern legen ihre ganze Leidenschaft und Herzblut in diesen Gasthof. Man merkt es auch sofort mit welcher Sorgfalt und Hingabe alles miteinander harmoniert. Es gibt die Notburga Stube, die klassische Jägerstube und das A und O ist die alte Bauernstube. Das Besondere ist der alte Kachelofen, der wunderschön restauriert und wieder aufgestellt wurde. Die alten dunkelgrünen Kacheln, etliche mit Bauernmotiven, tragen sehr viel zu einem angenehmen wohlfühlenden Ambiente bei. Man kann auch erkennen, dass alles nur hervorragende Handwerker am Werk waren. Die Auswahl der Stoffe, Farben, Beleuchtung usw. ja sogar der Dirndln der zwei Servicedamen harmonisiert noch mit den Rest.
Kulinarisches: Nach kurzem studieren der sehr übersichtlichen und sauberen Speisekarte, erbat ich mir die Rindsuppe mit HIRNPOFESEN. Diese Suppeneinlage muss einfach groß geschrieben werden, denn seit meiner Lehrzeit hab ich das auf keiner Speisekarte mehr gesehen oder gegessen. Und nach der Zeit der BSE Rinderkrankheit war der Name HIRN sowieso von den Speisekarten verschwunden, dabei könnten so viel Leute etwas H... dringend gebrauchen, ich auch! Ich muss ehrlich gestehen, so eine gute Rindsuppe (schmeckte schon mehr nach Kalb) habe ich selten gegessen. Die Suppe wurde im edlen Porzellan heiß und mit viel Schnittlauch in kürzester Zeit serviert. Die Pofesen perfekt im Geschmack, Größe und Textur. Die Suppe hatte eine herrlich goldene Farbe und war geschmacklich einfach brillant. Hier auf dem Gröbenhof wird alles erzeugt und auch wieder verarbeitet, so wie das gebackene Kitz auf Kartoffel-Kressesalat, das ich mir als Hauptspeise erbat. Die ausgesuchten zarten Stücke vom Kitz waren im Butterschmalz goldgelb


gebacken, schön dezent gewürzt sodass man den Kitzfleischgeschmack noch gut erkennen konnte. Der Kartoffel-Kressesalat war ganz frisch, gut temperiert und geschmacklich hervorragend. Die Schnittlauchsauce war ein Original der klassischen Küche. Einfach toll! Auch wenn ich schon satt war, wollte ich mir das Geschmackserlebnis einer exzellenten Küche noch einmal gönnen und erbat mir eine kleine Portion Eisparfait von der Passionsfrucht mit Joghurt und frischen Früchten. Es war, wie ich schon ahnte, wieder ein Highlight, schön cremig, nicht zu hart, nicht zu süß mit einer Früchtegarnitur aus wirklich vollreifem Obst (Mango) wie es man nur selten in Tirol erlebt. Hier kann man erkennen, wie leidenschaftlich wirtschaftlich und begnadet Herr und Frau Schüller die Küche führen.
Fazit: Aus diesem Grund, sowie wegen des freundlichen und professionellen Services, aber vor allem wegen der Qualität, der Echtheit, der Bodenständigkeit, der Authentizität und des Geschmacks bekommt der Gröbenhof die Goldmedaille vom Berater der Tiroler Wirtshauskultur.
April 7. 2016 Pichler Johann

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