Besuchbericht Landgasthof Jagerwirt // Volders

vom 02.10.2018

Landgasthof Jagerwirt in Volders
Altbewährtes wird beibehalten
Die alte Bauernstube und die Vinothek sind die Prachtstücke im Hause des Familien-geführten Landgasthofes Jagerwirt mitten im Ortzentrum von Volders. In den gemütlichen, mit viel Holz ausgestatteten Räumlichkeiten wird die traditionelle gutbürgerliche Küche serviert. Wie immer begrüßt mich der Chef des Hauses Herr Knapp aufs herzlichste. Da er heute alleine für das Service zuständig war, setze ich mich an die Bar-Bank um mit ihm des Öfteren ein Gespräch zu führen. Mir ist positiv aufgefallen, dass es nur noch Zillertaler Bier gibt welches ohnehin mein Lieblingsbier mittlerweile geworden ist. Nachdem ich die altbewährte Speisekarte mit den Gustostückerln von Blutwurst, Beuscherl und Gröstel schon kenne, erbat ich mir ein gekochtes Beinfleisch vom Tiroler Grauviehochsen aus dem Stall des Bauern Holzmann in Gnadenwald. Den Bauernhof und die dazugehörige Schlächterei hab ich vor Jahren schon einmal besichtigt und hat mich begeistert. Es freut mich, dass die Tiroler Wirtshäuser immer mehr die Regionalvermarktung nützen und mit den heimischen Bauern eine Zusammenarbeit aufbauen. Familie Knapp hat ja noch eine eigene Landwirtschaft mit etlichen Schweinen welche auch in der Gasthausküche verarbeitet werden. Es wird eben alles so wie früher beibehalten auch wenn es manchmal wirtschaftlich nicht ganz tragbar ist.
Altbewährtes und traditionelles! Wieder zurück zur Kulinarik des Hauses; Das Beinfleisch war perfekt auf den Punkt gekocht und mit kräftiger Rindsuppe übergossen. Der Rahmspinat war frisch zubereitet, hatte die Farbe nicht verloren und schmeckte vorzüglich. Ebenfalls die Röstkartoffeln waren mit frischen Zwiebeln fein geröstet. Der Apfelkren gehört wie bei jedem gekochten Rindfleisch klassisch dazu. Alles war eine Bereicherung der Tageskarte. Zum Dessert servierte mir Herr Knapp einen fantastischen Schwarzbeerschmarrn mit Vanilleeis sowie ein bekömmliches guates Kirsch-Schnapserl.
Fazit: Die Familie Knapp arbeitet hier und auf der Krepperhütte die auch dazugehört, unermüdlich und mit viel Herzblut und Leidenschaft. Auch sein langjähriges Mitarbeiterteam muss einmal gelobt werden. Ich überreichte Herrn Knapp das Qualitätssiegel der Tiroler Wirtshauskultur, denn nach dem Konzert der Musikkapelle im Dorf kommen nun alle Mitglieder zu ein paar Bierchen immer zum Jagerwirt. Das gemeinsame Trinken und hoangarten sind Wesensmerkmale des familiären Zusammenhalts, wird im Dorfwirtshaus öffentlich und erhält dadurch eine besondere Bedeutung im sozialen Gefüge des Gemeinwesens und ist in jedem Dorf sehr wichtig.
Volders am, 02.102018 Johann Pichler

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