Besuchsbericht // Waldgasthaus Triedlsäge, Seefeld

vom 20.06.2013

Eigentlich könnte ich meine Beurteilung der „Triendlsäge“ mit einem einzigen Satz abhandeln: Hier wird Tiroler Wirtshauskultur auf höchstem Niveau praktiziert. Es hat dies aber nichts mit der Seehöhe und der Lage des Betriebes zu tun. Es gibt (Tiroler) Wirtshäuser, welche weitaus höher liegen, aber es gibt ganz wenige Unternehmer, welche mit einer derartigen Konstanz und Nachhaltigkeit ihr Geschäft führen. Für mich sind die Wirtsleute, Frau Anna-Maria und Herr Arno Triendl Paradeunternehmer, welche stets auf der Suche nach außergewöhnlichen Leistungen sind.
Bereits bei meiner Ankunft kann ich allerhand neues erkennen. Der Eingangsbereich wurde über-dacht, somit ist die Terrasse beinahe wetterfest. Der Aufgang wurde neu gepflastert und eine wirklich adrette Mauer mit Granit (?) Steinen gebaut.
Bereits auf der Terrasse wurde ich von Frau Triendl mit einem Strahlen und einer Herzlichkeit begrüßt, welche Ihresgleichen sucht. Beim Betreten der Stuben wurde ich auch von Herrn Triendl sehr freundlich empfangen. Rasch durfte ich die neue Errungenschaft, nämlich eine toppmoderne und vor allem höchst effiziente Schankanlage, welche „alle Stückerl“ spielt, begutachten. Dazu wurde zusätzlich im Untergeschoß ein eigener Kühlraum geschaffen. Dies war sehr viel Arbeit, galt es doch eine 110 cm dicke Betonmauer zu durch stemmen/fräsen. Herr Triendl versucht so viel wie möglich in Eigenregie zu erstellen. Dies spart einerseits Kosten und andererseits ist halt auch das Ergebnis entsprechend. Im Waldgasthaus Triendlsäge wird nämlich nicht nur großer Wert auf die Kulinarik gelegt sondern ebenso auf die beste Qualität der Getränke aller Art.
Zur jährlichen Kontrolle vom AMA Gastrosiegel habe ich mich wiederum angemeldet. So wie jedes Jahr überprüfe ich den Einkauf, die Lagerhaltung, die Bevorratung und auch die Zubereitung. Man kann schon daran erkenne, wie in einem gastronomischen Unternehmen gearbeitet und gekocht wird. Nun, die Handschrift von Profis ist deutlich erkennbar. Alles hat seine Ordnung. Auf das FIFO Prinzip wird natürlich peinlichst genau geachtet, ebenso auf die Qualität der Rohstoffe. Hier wird Regionalität und Saisonalität gelebt.
Nach der Pflicht kommt bekanntlich die Kür. Diese ist für mich bei Familie Triendl stets sehr angenehm. Ich brauche die sauber geschriebene und übersichtlich gestaltet Speisenkarte erst gar nicht zu konsultieren. Herr Triendl verwöhnt mich wie folgt:
Kalte Gemüsesuppe. Diese wird im auch Gazpacho genannt. Die Gazpacho ist eine kalte, spanische Suppe aus ungekochtem Gemüse. In der Moccatasse serviert ist diese Suppe ein Hochgenuss am extrem heißen Frühsommertag. Als warme Vorspeise reichte mir die freundliche Service-Mitarbeiterin eine mit Spinat-Ruccola gefüllte Kartoffeltasche. Dazu gab es diverse Blattsalate mit einem vorzüglichen Dressing. Die Anrichteweise wie auch der Geschmack waren ausgezeichneten.
Als Hauptgericht bereitete mir der Chef des Hauses eine Forelle blau zu. Ich kenne den Ursprung dieses Fisches und ich mag Forellen dieser Qualität sehr gerne. Dazu gab es feine Streifen vom Wurzelgemüse, speckig-gelbe Salzkartoffeln, ein Zitronenrisotto, braune Butter und Rahm-Kren.
Der süße Abschluss war sowohl eine optische Augenweide wie auch ein kulinarischer Höchstgenuss. Dieser bestand aus einem Marillen-Röster, einem Buttermilch-Nockerl und etwas Weinschaum.
Im Waldgasthaus ist das Konzept schlüssig und stimmig. Sowohl die Lage des Hauses, das Erscheinungsbild, die Einrichtung und Ausstattung, die Sauberkeit, die Ordnung und Hygiene, die Dekoration, die Tischkultur – alle ist einfach perfekt. Wer mich kennt weiß, dass ich mit „Hauben nichts am Hut habe“. Natürlich speise ich des Öfteren in „Haubenlokalen“ – was mich fallweise aber nicht wirklich beeindruckt. Es ist nicht so, dass ich die Leistungen der Köche dort schmälern möchte. Sie haben alle ihre Berechtigung und leisten Großteils enormes. Mir ist das heimische, hochwertige Produkt sehr wichtig und des Weiteren lege ich großen Wert auf die Saison und die kurzen Anfahrtswege. Ich brauche keinen Edelfisch von der anderen Seite der Weltkugel, ich brauche ebenso wenig Früchte und Beeren zur Jahreszeiten, wo sie nicht vernünftig und bei uns schon gar nicht wachsen können. Mir ist die korrekte und vor allem fach- und sachkundige Behandlung der Ware von Bedeutung. Ein korrekt zubereitetes Gulasch, ein herrlich frischer Schweinsbraten, eine tadellose Forelle, usw. – für mich zählt der Rohstoff und das profunde, fachliche Handwerk sowie eine Zubereitung ohne „Schnick-Schnack“. Ich brauche keine „Molekularküche“, auch keinen Apfelstrudel im Glas. – Aber die Leser dieser Zeilen dürfen gerne anderer Meinung sein……
Bei meiner Rückfahrt hatte ich noch den äußerst angenehmen Geschmack vom hervorragenden, aber nicht schweren Mittagessen im Mund. – Das ist für mich Kulinarik auf höchstem Niveau.
Bin ich jetzt schon wieder ins Schwärmen geraten? Eigentlich habe ich mir ja vorgenommen, im Jahr 2013 meine Besuchsberichte nie länger als eine DIN A 4 Seite zu verfassen. Manches Mal gelingt es mir aber nicht. So wie bei Frau Anna-Maria und Herrn Arno Triendl. Sie machen ihre Sache einfach zu gut, als das es sich so kurz beschreiben liese.
Die Leser dieser Zeilen mögen den Inhalt meines Berichtes anzweifeln. Es bleibt ihnen aber unbenommen, den Wahrheitsgehalt selbst zu überprüfen. Schon heute weiß ich, das ich recht behalten werde, denn ohne Einschränkung kann ich dieses Tiroler Wirtshaus jedermann (Frau) wärmstens empfehlen.
Donnerstag, 20. Juni 2013 Ernst Schmiedhuber

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