Besuchsbericht Waldgasthaus Triendlsäge/Seefeld

vom 22.06.2009

[u]Allgemeines[/u]
Obwohl der Kalender den 2. Sommertag des Jahres auswies war es regnerisch und kühl, als ich Familie Triendl in Seefeld besuchte. Mein Sohn war vor einiger Zeit mit seinem Küchenchef vom Achensee zu Gast und seitdem schwärmt er vom Waldgasthaus.
Bereits bei meiner Ankunft war mir klar, dass hier profunde Fachleute am Werk sind. Der Parkplatz, die Terrasse sowie der Zugangsbereich befinden sich in erstklassigem Zustand. Alles ist sehr gepflegt, ordentlich und sauber. Zahlreiche Autos waren geparkt und meine Vermutung bestätigte sich alsbald, dass allerhand zu tun war. Alle Tische waren besetzt und so begleitete mich der freundliche Service Mitarbeiter, Herr Erich in eine schöne Nebenstube. Mein erster Eindruck wurde erneut bestätigt: Sauberkeit, Ordnung und Hygiene scheinen bei Familie Triendl oberstes Gebot zu sein. Auch die Toilette-Anlagen überzeugten durch den ausgezeichneten Allgemeinzustand. Diese wurden erst vor kurzer Zeit erneuert, die Hygiene ist auch hier vorbildhaft.

[u]Service – Ambiente - Tirolnote[/u]
Nachdem mir Herr Erich einen Platz angeboten hatte, wurde ich von Herrn Wolfgang freundlichst empfangen und mit der hübschen, klassisch und tadellos geschriebenen Speisenkarte versorgt. Ich wählte einen Platz, von wo aus ich einen guten Überblick über die Stube hatte. Nur kurze Zeit war ich alleine, bald füllte sich auch diese Stube mit ankommenden Gästen. Sie kamen aus der Schweiz, aus Deutschland aber auch einige einheimische Gäste waren anwesend. Das Waldgasthaus erfreut sich an einem hohen Stammgästeanteil, das offensichtliche Resultat von jahrelanger, gewissenhafter und konstanter Service- und Küchenqualität. Das Ambiente war insgesamt sehr gut. Die Beleuchtung, die Temperatur wie auch die Luftqualität waren vorzüglich (im gesamten Wirtshaus wird nicht geraucht). Die Beschallung trübte leider den hervorragenden Gesamteindruck. Während meines Aufenthaltes von ca. 12.45 bis 14.15 Uhr durfte ich mir dreimal die Nachrichten auf Tirol aktuell anhören. Von Stellenabbau und Bildungskarrenz war zu hören, von einer weiteren Firma in Oberösterreich, welche zum zweiten Mal hunderte Mitarbeiter entlassen musste. Diese Nachrichten waren an Unappetitlichkeit nicht zu übertreffen, wenn man nur an die Schicksale der betroffenen Menschen denkt. Dennoch schaffte es die Küche, mir meinen Appetit nicht zu verderben.
[u]Kulinarik[/u]
Wie schon erwähnt, erfreute ich mich an der Gestaltung und am Angebot der Speisenkarte. Es bereitet mir Vergnügen, wenn eine Speisenkarte fehlerfrei, sauber und mit gut lesbarer Schrift erstellt wird. Es gibt, wie allgemein bekannt, zahlreiche ältere Gäste, welche es schon etwas schwer haben, die Schrift zu lesen. Es bereitet mir zudem Freude, wenn die klassische Erstellung der Speisenkarte gewählt wird. Die Speisenkarte ist wie folgt untergliedert: Spezialitäten des Hauses, Suppen, Salate, Tiroler Hausmannskost, Aus Triendl – Oma’s Pfandl, Zum Jausnen zwischendurch, Süße Speisen…..sowie eine Tageskarte.
Nachdem die „Rote Beete Suppe mit Sahnekrenhaube bereits aufgegessen war, folgte ich gerne der Empfehlung von Herrn Wolfgang, doch die Spezial Knoblauchsuppe mit Ei, Paprikagemüse zu versuchen. Nichts wars mit versuchen, hier wird gegessen! In einer Löwenmaultasse bekam ich eine hervorragende, in der Zubereitung etwas ungewöhnliche Knoblauchsuppe. Sie war heiß und geschmackvoll, mit feinen Scheibchen vom Knoblauch versehen und mit Streifen vom bunten Paprikagemüse verfeinert. Ein rohes Eigelb, etwas geröstete Weißbrotwürfel sowie ein wenig Schlagrahm rundete diese ausgezeichnete Suppe perfekt ab!

Als Hauptgericht wählte ich den Ofenfrischen Schweinsbraten – solange der Vorrat reicht – mit Semmelknödel und Sauerkraut. Wenn mir ein Schweinsbraten so angeboten wird (ofenfrisch), bin ich immer sehr wachsam. Aber hier wird versprochen und gehalten! Auf einem hübschen, großen, weißen und ovalen Porzellanteller bekam ich zwei herrlich frische, saftige und geschmackvolle Scheiben vom Schweinsschopf. Dazu gab es einen kompakten und dennoch flaumigen Semmelknödel, ein hervorragendes, mildes und nicht gebundenes Sauerkraut, versehen mit einem Lorbeerblatt und einigen Pfefferkörner. Der ausgezeichnete Bratensaft war von herrlich dunkler Farbe und von bestem Geschmack.
Zum Abschluss wählte ich noch eine Portion Topfenstrudel. Er wurde auf einem attraktiven, quadratischen Glasteller angerichtet und war mit einer Scheibe von der Kiwi sowie ein Sträußchen von der Ribisel garniert.
[b]Die Küchenqualität im Waldgasthaus Triendlsäge kann mit sehr gut beurteilt werden.[/b]
Die Service Qualität der beiden Herren Wolfgang und Erich zeichnet sich durch ihre Freundlichkeit, Höflichkeit, Schnelligkeit, Aufmerksamkeit und fachlicher Kompetenz aus.
[u]Zusammenfassung und Anregungen[/u]
Mit dem Wirt und Chef des Hauses, Herrn Arno Triendl hatte ich noch ein freundliches und umfassendes Gespräch. Er erzählte mir kurz die Entstehungsgeschichte vom Waldgasthaus sowie die jahrelangen gastronomischen Bemühungen. Die Kooperation zwischen der Tiroler Wirtshauskultur und dem AMA – Herkunfts-Sicherung System habe ich erläutert.
Auch mit der Chefin, Frau Anna-Maria Triendl hatte ich ein angeregtes Gespräch. Sie bereitete in der „Schausäge“ eine größere Veranstaltung vor. Mir ist völlig klar, dass ein herausragendes Gasthaus, wie es die „Triendlsäge“ nun mal ist, auch eine starke Frau benötigt.
[u]Besonders gefallen haben mir:[/u]
• Die allgegenwärtige Sauberkeit und Ordnung • Die tadellose Hygiene auf den Toilette Anlagen • Die vorbildhafte Tischkultur mit den aufgefüllten und sauberen Menagen • Die stilsicher Dekoration • Das gesamt gültige Rauchverbot • Das grundsätzlich angenehme Ambiente • Das konstant nachhaltige Wirtschaften der Wirtsleute • Die hervorragende Qualität aus der Küche und vom Service • Das ausgezeichnete Preis/Leistungsverhältnis • Die optimalen Portionsgrößen • Die zahlreich anwesenden Gäste aus unterschiedlicher Herkunft
Als Verbesserungsvorschläge habe ich:
• Die wiederkehrenden Radionachrichten durch eine angenehme, instrumentale Hintergrundmusik zu ersetzten • Wenn möglich, eine Speisenkarte beim Tisch belassen (der Gast hat während der Wartezeit die Möglichkeit, diese zu studieren und Nachbestellungen zu tätigen)
Dem Chef des Hauses, Herrn Arno Triendl habe ich das Gütesiegel der Tiroler Wirtshauskultur für das Jahr 2009 gerne und direkt übergeben. Ich habe versprochen, in den nächsten Jahren dies jeweils früher im Jahr zu überreichen. Es war ein sehr angenehmer Aufenthalt bei der engagierten Wirtsfamilie Triendl mit deren motivierten Mitarbeitern.

Ernst Schmiedhuber 23. Juni 2009

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