Besuchsbericht Landgasthof Bogner // Absam

vom 19.03.2019

Kultur im schnellen Wandel
Meine Fahrt ging durch die großen Felder der Thaurer Gemüsebauern nach Absam zum beliebten und altbekannten Landgasthof Bogner. Seit nun bald 300 Jahren im Familienbesitz, verwöhnt die Familie Strasser ihre Gäste mit komfortablen Zimmern sowie mit Speis und Trank. Sie betreiben den Gasthof seit eh und jäh mit ehrlicher Freundlichkeit, großer Leidenschaft, viel Wissen, viel Engagement und unermüdlichem Einsatz.
Auch heute wurde dies unter Beweis gestellt. Nicht nur bei den Produkten achtet Stefan auf einheimische Qualität, sondern auch bei den Mitarbeitern sind fast nur Einheimische im Betrieb zu finden. Kompetente und freundliche Servicedamen halfen mir in allen Belangen, egal ob bei den Tagesempfehlungen oder sonstigen Informationen.
Die Familie Strasser sind mit Leib und Seele Gastwirte, echt, bodenständig und authentisch setzen sie sich auch unermüdlich für die Erhaltung der Tiroler Wirtshauskultur ein. Das ist keine leichte Aufgabe in der heutigen Zeit, denn der Kulturwandel geht langsam, für uns Ältere noch schneller von statten. Es wird früher oder später kein Stein auf dem anderen bleiben. In hundert oder mehr Jahren bleiben nur Bücher oder Bilder, vielleicht auch Stuben, aber vor allem Erinnerungen übrig wie z.B. hier von der Heimatdichterin Walburga Schindl.
Hier im Hotel Bogner ist mittlerweile alles auf dem neuesten Stand und trotzdem kann es nicht so weitergehen wie früher. Man muss sich ständig mit der Zeit wandeln und das fast immer schneller. Eigentlich sollte man sogar einen Schritt voraus sein und dafür bedarf es täglich viele Entscheidungen zu treffen. Wehe man macht eine Fehlentscheidung, meist dauert es sehr lange bis man sie wieder gut machen kann.
Warum ich all das schreibe? Weil ich der Meinung bin, dass die Wirte-Familie Strasser eine sehr kluge und umsichtige sowie leidenschaftliche Betriebsführung betreiben. Planung, Kreativität, Treue und wirtschaftliches Denken ist ihnen entweder in die Wiege gelegt worden, vorgelebt worden oder sie haben es sich einfach selbst angeeignet.
Der kreative Chef hat sein Hauptaufgabengebiet in der Küche, denn das ist ja meist das Herzstück des Betriebes. Zum saisonalen Tagesangebot gehörten heute: Bärlauchknödel, Kitzbraten, Kitz gebacken oder Kitzleber. Zur Fastenzeit ein Stockfischgröstel oder Fischgrillteller und der erste Spargel der Saison wurde auch angepriesen. Ich mit meinen Ur-Tiroler Wurzeln und meiner Bodenständigkeit bestellte mir die „Kitzleber Tiroler Art“ mit Salat vom Buffet.
Wie schon erwähnt ist die Küche im Bogner für Qualität, Geschmack, Kreation und schönem Aussehen überall bekannt. Das kann ich heute wiederum nur bestätigen. Nach einem sehr interessanten Hoangascht überreichte ich mit Freude das Qualitätssiegel der Tiroler Wirthauskultur für 2019.
Absam, am 19.03.2019 Johann Pichler

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