Besuchsbericht // Hotel Bierwirt, Innsbruck-Amras
vom 06.02.2013
Es ist ein schneereicher Wintertag, als ich zur Mittagszeit im Bierwirt eintreffe. Das Hotel, das Wirtshaus ist eine prächtig-imposante Erscheinung. Die umfangreichen Umbau- und Renovierungsmaßnahmen im letzten Jahr haben sich offensichtlich gelohnt. Es ist wirklich ein prachtvolles Haus mit einem beeindruckenden Ambiente.
Der Chef des Hauses begrüßt mich bereits beim Betreten der Stuben. Er hat für sich ein Mittagessen vorbereitet, stellt dieses aber kurz zur Seite und begleitet mich in die Nichtraucherstube. Dort werde ich unverzüglich von Frau Susanne empfangen und mit der klassisch gestalteten Speisenkarte versorgt. Nach umfassendem Studium entscheide ich mich für die Tiroler Speckknödelsuppe. In kürzester Zeit bekomme ich in einer silbernen Suppentasse eine heiße, geschmackvolle und von schöner Farbe gekennzeichnete Rindssuppe. Feine Fettaugen bezeugen die tadellose Herstellung im Hause. Der Knödel selbst ist kompakt und geschmackvoll.
Als Hauptgericht erbitte ich mir von Frau Susanne das Bierwirttris. Es besteht aus zweierlei Schlutzkrapfen, Kartoffelblattln, einem Zillertaler Krapfen und man hat die Auswahl zwischen Sauerkraut und grünem Salat. Ich entscheide mich für Letzteren. Dieser ist in einer weißen Porzellanschüssel direkt auf dem Teller angerichtet. Es gibt Ruccola, Zichorie, Eisberg und eine halbe Kirschtomate. Mit mildem Essig-Öl Dressing ist dieser Blattsalat mariniert. Der Chef des Hauses lässt mir einen Koster von der „Männerschokolade“ servieren: Es handelt sich dabei um ein Dunkelbier von einer Österreichischen Brauerei verfeinert mit Kakaobestandteilen eines ebenfalls sehr renommierten Österreichischen Schokoladeproduzenten. Dieses Bier gibt es nur über eine beschränkte Zeit während der Wintermonate und wird offensichtlich in Schottland in den Pubs vorzugsweise an Männer ausgeschenkt.
Das Ambiente im Bierwirt ist höchst angenehm, man kann von einer gediegen-rustikalen Eleganz im gesamten Haus sprechen. Die Tischkultur ist vorbildlich, es gibt ein kleines Kärtchen mit 5 Weinempfehlungen, ausschließlich aus Österreichischer Herkunft.
Immer mehr neue Gäste treffen ein, am Nebentisch sind es ältere Herren die sich offensichtlich regelmäßig treffen. Einem davon fällt ein Blatt vom Salat zu Boden, ein kurzer Blick nach links und nach rechts – er hebt das Blatt auf und isst dieses. Ähnliches habe ich noch nie beobachtet, es spricht jedoch für die Sauberkeit im Bierwirt der Familie Happ. Man kann hier sprichwörtlich „vom Boden essen“.
Der Chef des Hauses nahm sich für ein kurzes, freundliches Gespräch Zeit und ich höre von ihm mit Freude dass das Geschäft sehr gut läuft und die umfangreichen Investitionen Früchte tragen. Die Chefin des Hauses war nicht zugegen, hatte sie sich doch den Fuß verknackst und muss selbigen etwas schonen. Ihr wünsche ich baldige und vollständige Genesung, der gesamten Familie Happ Gesundheit und weiterhin viel Erfolg.
Montag, 6. Februar 2013 Ernst Schmiedhuber