Besuchsbericht Wirtshaus Zum Wiesejaggl // Kaunerberg
vom 06.08.2021
Tanja ist die berühmteste Wirtin im Kaunertal, eigentlich sogar noch weit darüber hinaus. Sie war heute mein Ziel der Reise im wunderschönen „Oberen Inntal“. Das über 1400 m gelegene „Wirtshaus zum Wiesejaggl“ im idyllischen Dörfchen Kaunerberg ist ihre Leidenschaft und Liebe.
Für dieses Wirtshaus schlägt ihr Herz und ihre gute Seele ist das Markenzeichen der Gastfreundschaft, das in diesem Wirtshaus von Herzen gepflegt und gehegt wird. Nicht nur Freundlichkeit begleitet dieses Haus mit einzigartiger Aussicht, sondern auch der Gaumen kommt in seinen Genuss.
Sie ist diejenige, die für alle kulinarischen Leckerbissen zuständig ist. Ihre Vorzüge sind auf die Knödel gerichtet, hier wurde sie vom „Mein Tirol Magazin“ für die besten Spinatknödel des Landes ausgezeichnet. Meine Lieblingsgerichte bei ihr sind jedoch die Graukassupp’n und der Lammeintopf.
Auf Google Rezessionen ist das „Gerollte Codon Bleu“ der Renner. Auf jeden Fall isch alles „SAU GUAT“ und es isch an jeden selber überlassen was er am liebsten bei der Tanja genießt.
Nach meiner anstrengenden, schönen und etwas schwierigen Bergtour auf den Schweikert (2881 m), einer der schönsten Aussichtsgipfel im berüchtigten Kaunergrat, saß ich nun auf der Terrasse, ebenfalls mit toller Aussicht bis in die Schweiz und ließ mich kulinarisch überraschen.
Während ich mich mit den Einheimischen über die steilen Kaunertaler Berge unterhielt, kreierte Tanja einen Wilderer Gourmet Teller. Da kam sie schon, die sehr freundliche einheimische Kellnerin Marika, mit dem heißen und liebevoll angerichteten Teller.
Sie betitelte es Hirschmedaillons nach Art des Hauses. Es waren drei saftige, perfekt medium gebratene größere Medaillons in einer frisch gemachten Rotweinsoße, dazu gab es einen lockeren Speckknödel mit jeder Menge frisch gebratenen Eierschwammerln, Preiselbeeren und Apfel.
Hier im Wiesejaggl spielen die 5 Sinne mit dir.
Sehen: Diese Bergspitzen rund herum mit teils Schnee, der blaue Himmel, grüne Wiesen und Felder und zu guter Letzt die roten Almdudler Schirme. Und fast vergessen hätte ich den bunten Wilderer Teller.
Hören: Genussvolle Ruhe.
Riechen: Duft von Heu und Rotweinsoße.
Fühlen: Ich fühl mich einfach wohl in einem Tiroler Wirtshaus.
Schmecken: Das Essen, das Bier, der Wein, der Schnaps, und das Beste von allen, das Kaunerberger Quellwasser.
Mit Freude und Stolz überreichte ich Tanja das Qualitätssiegel unseres Vereins. Leider war Alex, ihr Sohn, heute beim Schützenverein eingeladen, denn er bekam schon die erste Ehrung: 15 Jahre Mitglied. Beim nächsten Besuch stoßen wir auf die langen Mitgliedschaften an. Tanja, 24 Jahre Tiroler Wirtshauskultur, Alex, 15 Jahre Schützen und Johann, 6 Jahre Berater.
Herzlichen Dank für die Einladung zu der Galerie von Armin Klien mit seinen berühmten Collagen. Es war ein sehr genussvoller Abend, kulinarisch, künstlerisch und auch gesellschaftlich. Genau für solche Veranstaltungen ist ein typisches Tiroler Wirtshaus immens wichtig zum Wohle des Gemeinwesens, speziell im ländlichen Raum. Das Wirtshaus als solches war schon immer für gemeinsames Beisammensein gedacht, aber wir möchten nicht, dass unsere Werte des Miteinander durch den starken Tourismus nachhaltig verändert werden.
Danke Tanja für deinen großen und Leidenschaftlichen Beitrag zur Erhaltung unserer echten bodenständigen Wirtshauskultur.
Kaunerberg, am 06.08.2021
Johann Pichler
