Besuchsbericht Wirtshaus Rohrerhof // Höfemuseum Kramsach
vom 28.07.2017
Heute besuche ich das Wirtshaus Rohrerhof der Familie Graml-Senn in Kramsach. Direkt neben dem „Museum Tiroler Bauernhöfe“ liegt das Haus eingebettet in der Tiroler Berg Landschaft. Vom Parkplatz gelangt man in etwa fünf Minuten zum Rohrerhof. Trotz des regnerischen Tages haben schon etliche Gäste auf der überdachten Terrasse Platz genommen. Auch ich nehme dort Platz, da es trotz Regens warm ist.
Obwohl wie schon erwähnt etliche Gäste die Köstlichkeiten genießen, hat mich Herr Graml-Senn schon nach wenigen Augenblicken freundlich empfangen. Wir plaudern ein wenig über dies und das. Wir vereinbaren, dass ich nach dem Essen noch einen Sprung in die Küche gehen darf, um mit der Herrin des Hauses, Ingeborg Graml-Senn ein wenig zu Fachsimpeln. Nun reicht mir eine freundliche Kellnerin die Speisenkarte und erläutert mir die Spezialitäten des Tages.
Beim Studium der Karte fällt mir gleich das Einlageblatt der Aktion des Vereins der Tiroler Wirtshauskultur auf. Der „Almsommer“ wird hier mit der Pfifferling-Saison kombiniert. Ich entscheide mich für einen Pfifferling-Rostbraten mit gebackenen Schupfnudeln. Jedoch möchte ich unbedingt eine süße Spezialität des Hauses wieder probieren. Die Grieß-Strietzl mit Weichselröster haben es mir wieder angetan. Diese Spezialität esse ich bei jedem Besuch und sind einfach erstklassig. Aber der Reihe nach. Nun habe ich Zeit und beobachte meine nähere Umgebung. Die Gäste sind gut gelaunt und genießen die Speisen aus der Küche. Ich kann einige positive Kommentare auffangen.
Nach kurzer Wartezeit wird der Rostbraten serviert. Die Sauce wurde frisch mit Zwiebeln, Petersilie, Weißwein und Rahm zubereitet. Ein Sahnetupfer vollendet das Gericht.
Die gebackenen (hausgemachten) wurden apart in einer kleinen Schüssel serviert. Der Rostbraten war medium gebraten und butterweich. Wie ich hier bereits feststellen konnte, wird hier auf regionalen Einkauf größten Wert gelegt. Das schmeckt man auch. Die Pfifferling-Sauce ist sämig, die Pilze habe noch Biss und ist sehr gut abgeschmeckt. Auf Nachfrage bekomme ich auch eine Pfeffermühle, denn eine Prise frisch geriebener Pfeffer rundet das Gericht noch etwas ab. Die hausgemachten Schupfnudeln passen hervorragend dazu. Ein rundum gelungenes Gericht.
Nun kommt das Dessert. Ich habe die Hauptspeisen-Portion (7 Strietzl) bestellt, denn man bekommt diesen augenscheinlich vergessenen Klassiker nur schwer.
Was soll ich sagen, die Krönung des Tages. Für Liebhaber der Grieß-Süßspeisen ein Muss. Die Strietzel sind im Inneren schön weich und außen leicht knusprig. Der Weichselröster rundet diesen traditionellen Tiroler Klassiker herrlich ab. Alleine für diese Süßspeise hat sich der Besuch mehr als gelohnt.
Nun darf ich in die Küche und mit der Hausherrin etwas plaudern. Die Begrüßung mit Frau Ingeborg Graml-Senn ist herzlich und überaus freundlich. Ich habe die Gelegenheit über die Abläufe in der Küche zu sprechen, die Herausforderungen mit dem alljährlichen Ansturm der Gäste und einige fachliche Belange. Die Wirtsleute Graml-Senn sind überaus engagierte Gastronomen, die mit viel Herz und Einsatz den Rohrerhof führen. Die Vielzahl von Stammgästen und der gute Ruf bestätigen dies augenscheinlich. Das Wirtshaus Rohrerhof ist ein würdiger Vertreter der Tiroler Wirtshauskultur und ich kann nur wärmstens einen Besuch empfehlen.
Gerne habe ich Herrn Franz Graml-Senn das Qualitätssiegel für 2017 überreicht und wünsche weiterhin viel Erfolg und Gesundheit.
Freitag, 28. Juli 2017