Besuchsbericht Gasthof Zum Mohren // Reutte

vom 15.12.2019

„Das Wirtshaus – ein fixer Bestandteil der Tiroler Identität“
… so lautete der Kommentar des Landeshauptmannes Günther Platter zur momentanen Situation unserer Wirtshauskultur in Tirol. Leider haben Politik und Behörden jedoch etwas zu spät reagiert und die Gesetze sowie Auflagen zu sehr verschärft, sodass es für viele Wirte immer enger geworden ist und sie gezwungen wurden zu handeln.
Gut strukturierte Familienbetriebe wie das schon alteingesessene Gasthof Hotel zum Mohren haben zusätzlich viel investiert, um diese Krise zu übertauchen. Aber finanzielle Spritzen alleine würden nicht funktionieren, hätte man nicht den nötigen familiären Zusammenhalt hinter sich. Im Mohren steht die Familie Ruepp mit all dem Know-How und unermüdlichen Einsatz jedes einzelnen Familienmitgliedes hinter dem Betrieb wie ein Fels in der Brandung.
Gäste und auch Einheimische sind sensibler geworden, umso wichtiger ist es, sich um jeden zu kümmern und ihm regionale und saisonale Qualität zu bieten, sei es bei Speis und Trank sowie auch bei Unterkunft und Wellness. Die Familie punktet in allen Bereichen, ganz besonders bei Gastfreundschaft und Kulinarik.
Die Küche ist das Herzstück des Betriebes und diese obliegt dem Thomas, der mit seinem Team eine eigene Dynamik und Leidenschaft hierfür entwickelt hat. Die schonende Gartechnik „sous vide“ ist seine Stärke und für seinen Betrieb die effizienteste und wirtschaftlichste, sowie stressfreieste Methode für alle Beteiligten. Gleichzeitig wird bei dieser Technik Eigengeschmack und Haltbarkeit hervorgehoben, somit ist es ein Muss, beste Qualität hierfür zu verwenden.
Jedes Jahr warten viele schon auf die Steakwochen, die der Küchenchef Thomas mit ausschließlich heimischen Rindern im hauseigenen „Dry Ager“ reifen lässt. Wir in Europa bzw. in den Alpen sollten eigentlich in der Lage sein, unseren Fleischkonsum aus eigener Produktion zu bewerkstelligen. Unser Essverhalten oder wirtschaftliches Denken wird sich ständig verändern und sollt des Öfteren überdacht werden.

Das „Natürlich“ sollten wir nicht allzu stark verändern. Die Familie Ruepp, besonders Thomas, hat ein starkes wirtschaftliches Denken aber trotzdem spürt man in den alten urigen Stuben das echte, authentische und bodenständige Tiroler Ambiente, welches viele Einheimische, Stammgäste, Durchreisende und Urlauber sehr schätzen.
Am Ende möchte ich mich noch bei der Familie recht herzlich bedanken für den großen Einsatz beim Verein der Tiroler Wirtshauskultur, besonders für das Mitwirken bei der Nordischen Weltmeisterschaft 2019 in Seefeld, wo wir den Eröffnungsabend unseres Landeshauptmannes mit Bravur bekocht haben.
Wünsche Familie Ruepp und ihrem gesamten großartigen und freundlichen Team alles Gute für die weiteren Herausforderungen des Traditionsgasthofes Zum Mohren.
Reutte, im Dezember 2019
Johann Pichler

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