Besuchsbericht Berghof // Pfunds - Greit

vom 17.03.2019

Traditionelles, hartes, aber schönes Landleben
Greit ist eine Bergbauernlandschaft rund 5 km oberhalb von Pfunds und an Schönheit, aber auch an Steilheit nicht zu übertreffen. Die Pfundser Tschey ist das Aushängeschild der gesamten Region. Dieses imposante, wohl schönste Hochtal Tirols ist ein einzigartiges Naturschauspiel zu jeder Jahreszeit und sensationelles Kulturgut wird hier in Form von Traditionen von den Bauern weitergeführt.
Das bringt mich gleich zur Regionalität, die hier von allen hoch gehalten wird. Das Fleisch im Berghof kommt fast ausschließlich aus der Region, so auch vieles andere wie die berühmte Greiter Gerste und diverse Kräutertees. Greit kommt von Getreide, denn früher wurde jede Getreidesorte die die Menschen hier oben brauchten angebaut.
Natürlich hat auch hier der Tourismus Einzug gehalten, aber von Wanderern alleine kann man auch nicht das ganze Jahr leben. Da der Tourismus viel von Trends abhängig ist müssen die Wirtsleute auch immer flexibler und wirtschaftlich denkender werden. So wurde im Berghof das À-la-carte-Geschäft auf Donnerstag und Sonntag komprimiert. Mit dem kostenlosen Wanderbus ist donnerstags die Schaumühle und -säge sowie die Tschey Anziehungspunkt der Gäste in der Region Oberes G’richt.
Sonntags ist meist der Tag, an dem sehr viele Einheimische und Familien aus der Umgebung wandern und sich neue Kraft in der Tiroler Natur holen. Da gehört natürlich eine Einkehr bei der Familie Thöni obligatorisch dazu. Das Hotel ist ein reiner Familienbetrieb, Anton und Andreas in der Küche und Maria meist alleine im Service.
Wie schon erwähnt werden Produkte aus eigener Landwirtschaft und der näheren Umgebung verwertet. Auch auf saisonale Küche wird geachtet. Die hervorragende Küche von Anton und Andreas ist weit über die Grenzen hinaus bekannt.
Auch ich durfte mich heute selbst davon überzeugen. Vorab gab es eine g’schmackige Graukassupp’n mit Schwarzbrotcroutons. Ein saftiges, gut gewürztes und zartes Hirschgulasch mit hausgemachten Spätzle sowie frischer Preiselbeerbirne folgte. Zum Abschluss gönnte ich mir noch Kaffee und einen hausgemachten Nusskuchen. Alles war wie immer von ausgezeichneter Qualität, und mit extra viel Liebe, Leidenschaft und Erfahrung zubereitet. Schlicht, einfach und ohne Schickimicki wird nur das Wesentliche hervorgehoben.
Anton hat sich bereit erklärt, mich beim Genussgipfel im Casino Seefeld im Namen der Tiroler Wirtshauskultur zu unterstützen. Das freut mich umso mehr, denn die Familie Thöni ist seit dem ersten Gründungstag bei unserem Verein.
Greit, am 17.03.2019 Johann Pichler

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