Besuchsbericht // Schloss Mitterhart, Vomp
vom 24.07.2009
Allgemeines
Es ist der bisher heißeste Tag in diesem Sommer, ich suche und finde einen freien Platz im luftigen Gastgarten, direkt am vorbeifließenden Inn. Zahlreiche Gäste aus nah und fern sind bereits anwesend, eine Reisegruppe aus Bayern wird noch zum Mittagessen erwartet. Es ist allerhand zu tun bei Familie Mair, die konsequente, auf Qualität ausgerichtete Dienstleistung der letzten Jahre (Jahrzehnte) trägt offensichtlich Früchte. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten wird sich die Spreu vom Weizen gesondert. Die Familie Mair ist bestens „gerüstet“. Das Schloss präsentiert sich in sehr gutem Zustand, alles ist sauber, ordentlich arrangiert und macht einen gepflegten Eindruck.
Service – Ambiente - Tirolnote
Herr Gerfried, der freundliche Servicemitarbeiter versorgt mich unverzüglich mit der Speisenkarte und erfrägt meinen Getränkewunsch. Von früheren Besuchen kenne und schätze ich Gerfried, er überzeugt seine Gäste und mich durch seinen angenehmen Umgang, seine Freundlichkeit, Höflichkeit und fachlicher Kompetenz. Es sind Details, welche das Gesamtbild stimmig abrunden. Mineralwasser mit oder ohne Kohlensäure, Zitrone in der Spalte oder direkt den Saft? So stellt er seine Fragen und gibt dem Gast das Gefühl, ein Besonderer zu sein. Dies vollzieht er bei jedem Gast, ich habe es beobachtet. Gleichzeitig erlaubt es seine vorzügliche Mitarbeit der Juniorchefin, Frau Yvonne Mair, sich mehr und persönlich um die Gäste zu kümmern. Ihre vergangene Tätigkeit in einem ausgezeichneten Restaurant in Innsbruck trägt Früchte. Eine neue, attraktive Weinkarte mit ebensolchem Angebot erfreut den Kenner, viele kleine, nette Details sagen uns „Yvonne ist zurück“.
Kulinarik
Die Speisenkarte ist sauber und übersichtlich geschrieben. Der Inhalt ist ausgewogen und gottlob nicht zu umfangreich. Der Jahreszeit und dem saisonalen Angebot wird Rechnung getragen.
Ich ersuche um die Gebackenen Graukasknödel auf mariniertem Blattsalat. Auf einem hübschen Glasteller werden mir 5 geschmackvolle und in der Konsistenz überzeugende Knödel serviert. Der bunte Salat besteht aus Rucola, lollo biondo, Eisberg, Radicchio, Kirschtomaten und feine Stiften vom Radieschen. Der Salat ist sehr gut mariniert, etwas Balsamico rundet dieses, der Hitze und der Jahreszeit entsprechende Gericht sehr gut ab. Von den Gästen an den Nebentischen höre ich unisono großes Lob über die Küche. Somit ist es nicht mehr nötig, die Küchenqualität von Familie Mair weiter zu probieren.
Zusammenfassung und Anregungen
Mit den jungen Wirtsleuten Yvonne und Andreas hatte ich noch ein freundliches und umfassendes Gespräch. Müßig zu erwähnen, dass es ich beim Schloss Mitterhart um einen Vorzeigebetrieb der Tiroler Wirtshauskultur handelt.
Besonders gefallen hat mir:
• Die tadellose Qualität aus Küche und vom Service
• Das solide Preis/Leistungsverhältnis
• Das nachhaltig geführte Haus mit den vielen stimmigen Details
• Die adrett, in Dirndl gekleideten Service Mitarbeiterinnen
Frau Caroline, die junge Praktikantin stammt von der Familie Harasser, Gasthof Himmelhof in Schwaz (ebenfalls ein Tiroler Wirtshaus) und absolviert bereits zum zweiten Mal ihr Praktikum bei Familie Mair. Ihr habe ich das Gütesiegel der Tiroler Wirtshauskultur 2009 übergeben. Die Wirtsleute hatten sich inzwischen um die zahlreichen, neu ankommenden Gäste zu kümmern.
Ernst Schmiedhuber
24. Juli 2009