Besuchsbericht Gasthaus Bärenbichl // Jochberg
vom 04.10.2018
Heute darf ich wieder nach Jochberg zur Familie Aufschnaiter im Bärenbichl fahren. Und als ob ich es bestellt hätte, begleitet mich ein Traum-Herbsttag. Stahlblauer Himmel und 20°C warm. Was will man mehr. Am Bärenbichl angekommen, empfängt mich wie jedes Mal ein unscheinbarer aber einladender Eingangsbereich. Hier betritt man das Gasthaus im sogenannten Keller. Aber dieser ist nicht trist, sondern ein nostalgischer Flair mit Eckbank, einer kleinen Schnaps-Destille, einem alten Bauernofen, verschiedene Schnäpse zum Verkauf und noch einige Dekorationsgegenstände aus frühen Tagen begleiten den Gast zur Treppe. Um ins Restaurant zu gelangen, muss man in den ersten Stock. Dort angekommen, empfängt den Gast eine urig warme Atmosphäre. Reichlich altes Holz nimmt die gesamte Gaststube ein. Auch ein traditioneller Kachelofen darf in einer typisch Tiroler Stube nicht fehlen. Hier fühlt man sich als Gast sicherlich wohl. Doch heute kann ich auf der herrlichen Terrasse Platz nehmen, die Bergwelt und auch den liebevoll gestalteten Garten genießen. Hier kann man die Seele baumeln lassen.
Eine freundliche Kellnerin reicht mir die Speisenkarte und erläutert die Empfehlungen des Tages. Unter anderem gibt es heute auch wieder das berühmte Fleisch-Pflanzerl (Fleisch-Laibchen) mit Püree und Gemüse. Das hatte ich vor zwei Jahren schon einmal probiert und es war ausgezeichnet. So überlege ich nicht lange und bestelle das Gericht. Ich nehme keine Vorspeise, denn ich muss unbedingt die Moosbeer-Nocken bestellen. Diese sind ein Muss beim Besuch im Bärenbichl. Ich komme auch deshalb gerne hier her, weil Herr Anton Aufschnaiter sehr auf den regionalen Einkauf achtet. In der Speisenkarte finden sich ausschließlich regionale Gerichte. Das setzt sich auch beim Gruß aus der Küche fort. Schwarzbrot mit einer rohen Hirschwurst unterstreichen die Regionalität und schmeckt zudem sehr gut.
Doch nun zu meinem Fleisch-Pflanzerl. Das wird nach einer angemessenen Wartezeit auf einem Teller serviert. Das Gemüse, bestehend aus zweierlei Karotten, Stangensellerie, Kohlrabi und Lauch wurde frisch zubereitet. Das Kartoffel-Püree war natürlich hausgemacht und mit ein wenig brauner Butter nappiert. Der Star auf dem Teller hieß aber Fleisch-Pflanzerl. Diese waren fein faschiert, perfekt gebraten und mundeten vorzüglich. Da kann ich meinen Eindruck von 2016 nur bestätigen. Nun freue ich mich auf die Nocken. Hier werden immer wieder Kindheits-Erinnerungen aufgetan. Diese werden in einer Guss-Pfanne serviert. Die Nocken brutzeln noch leicht in der Pfanne. Obenauf mit Kristall-Zucker vollendet, schmecken die Moosbeer-Nocken außerordentlich gut. So gut und so einfach kann regionale Küche schmecken und bestätigen wieder meine Kindheits-Erinnerungen. Eine Tasse Kaffee rundet das heutige Mal ab.
Nun gesellt sich auch die Hausherrin zu mir an den Tisch. Die Begrüßung ist sehr herzlich. Frau Aufschnaiter ist gerade dabei, Obst für Marmelade einzukochen. Wir unterhalten uns über die laufende Sommersaison und die täglichen Herausforderungen. Es war ein sehr intensives Gespräch, wo auch wiederum die fachliche Kompetenz und das Herz einer waschechten Gastronomin hervorblitzte. Ich kann den Bärenbichl als authentisches Tiroler Wirtshaus wiederum nur weiterempfehlen.
Gerne habe ich das Qualitätssiegel für 2018 überreicht. Ich wünsche weiterhin viel Erfolg und Gesundheit.
Mittwoch, 04.Oktober 2018