Besuchsbericht Gasthaus Zur Brücke // Leutasch

vom 02.01.2022

Natürliches auf dem Teller und Natur rund ums Wirtshaus, wohl gerade deshalb dreht sich im Gasthaus Brücke bei den Schweigls alles um den berühmten Naturliebhaber und Autor Ludwig Ganghofer. Sogar in der Vertäfelung in der Stube hat er sich mit einem Spruch verewigt. „Im lieben schönen Luitaschtal, da liegt ein Haus so traut, dass jeder müde Wandersmann mit hoher Freud erschaut. Und wer nur je das Tal durchzog, der kennt die Schenke fein, ein jeder lobt die Gastlichkeit und auch den guten Wein“.

Wie schon des Öfteren in meinen Berichten erwähnt ist das Leutaschtal eines der schönsten und sonnigsten Hochtäler Tirols. Von Norden kommend ist gleich nach der Klause Porta Claudia das Gasthaus zur Brücke. Die Herrin der Schenke ist die Gabi, die auch alle Gäste immer aufs Herzlichste willkommen heißt und freundlich begrüßt. Ich nahm in einer der rustikalen gemütlichen Stube Platz. Kellner Josef, so glaube ich ist sein Name, beriet mich bestens. Die attraktive Speisekarte bietet eine große Auswahl und dazu noch Tagesempfehlungen. Es ist alles sehr regional und bodenständig und trotzdem äußerst kreativ aufgebaut.  Mich interessierte eines der alten Gerichte. Eine Gelbrübensuppe und eine Ofenleber.

Um die Gelbrübensuppe aufzupäppeln wurde sie mit Ingwer und Chili veredelt. Eine sehr gute Idee und es schmeckte auch hervorragend. Die Ofenleber war von alter Kochschule und ist eine herausfordernde Arbeit. Die drei g’schmackigen Scheiben wurden auf feinen Salatblättern angerichtet, dazu gab es gegrillte Apfelspalten und Röstkartoffel vom eigenen Anbau des großen Ackers hinterm Haus. Ich musste auch noch unbedingt den „Heuknödel“ probieren, ein Semmelknödel in Heuwasser gekocht und in einem kleinen Töpfchen serviert.
Das sind schon viele tolle Kreationen die sich der Juniorchef Walter mit Papa Franz einfallen hat lassen. Die beiden sind ein großartiges Team voller Leidenschaft und Ambition. Doch die beiden stehen vor allem für Nachhaltigkeit und Regionalität.

Ich wünsche den Schweigls viel Gesundheit und Erfolg im neuen Jahr, Freude an den Herausforderungen und in Sachen Innovationen darf ich bei ihnen noch etwas abschauen, wie mir der Franz versprochen hat. 

Johann Pichler