Besuchsbericht Giggitenne // Sölden

vom 21.11.2021

Diese Reise nach Sölden war ein wenig ungewiss, da leider am nächsten Tag der mittlerweile 4. Corona-Lockdown beginnt. Deshalb hatten viele gleich nach dem Skifahren die Heimreise angetreten und auf ein gemütliches Beisammensein mit einem ordentlichen Huangart verzichtet.  Das Restaurant Giggi Tenne ist der perfekte Platz dafür. Da das urige Restaurant nur wenige Meter von der Talstation der Giggi-Jochbahn entfernt ist. Ein unnachahmliches Ambiente und nette Wirtsleit‘ um einen herrlichen Skitag ausklingen zu lassen und noch ein paar regionale Köstlichkeiten zu gustieren, egal ob auf der rustikalen Terrasse, am Tennenboden oder an der Dilla in der Tenne.

Die Wirtsleute Carola und Stefan stehen täglich (oder ständig) voller Stolz mit beiden Beinen am Boden („bodenständig“, vielleicht kommt das Wort aus diesem Zusammenhang) in ihrem Restaurant und wissen genau, was Sache ist. Auf Grund ihrer zweiten Leidenschaft, die Jagd, haben sie sehr viel Verständnis für Umwelt, Klima und Biodiversität. Wohl auch deshalb wollen Carola und Stefan Heimat, Tradition, Einfachheit, Vertrauen, Frische und Natürlichkeit an den Gast bringen, egal ob an Einheimische oder Touristen. Letztere sind hier in Sölden zahlreicher als Einheimische und es ist die Aufgabe der Söldener, ihnen nicht immer ein „schneller, höher, weiter“ zu präsentieren, sondern die Bewusstseinsbildner für „Weniger ist mehr“ zu sein.

Es gibt ein tolles Stammteam in der Giggi Tenne – freundlich, professionell, humorvoll und zuverlässig. Sie empfahlen mir eine „Wilderei“. Ich lasse mich immer gerne überraschen.
Das Gericht beinhaltete ein kurz gebratenes mariniertes Hirschschnitzerl und ein saftiges Hirschgulasch mit leicht angebratenen Serviettenknödeln, g’schmackigem Rotkraut und Preiselbeeren. Serviert wurde das Ganze in einem eisernem Pfandl auf einem Holzbrett, das als Untersetzer diente. Die Portion war mehr als reichlich, da ich kein großer Abendesser bin. Ein großes Lob für die Küchenleistung, in der auch die Tochter von Carola und Stefan schon ihre Kreationen einfließen lässt.

Das unnachahmliche Tiroler Ambiente verleitet natürlich zum Verweilen und dazu, die vielen guten Tropfen im Weinkeller auszuprobieren. Aber ich komme wieder, so wie die meisten Gäste, die einmal hier alles genossen haben. Ich wünsche allen viel Gesundheit und Humor sowie einen guten Neustart am 12. Dezember.

Johann Pichler
 

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