Erstbesuchsbericht Sendlhof // Waidring
vom 14.03.2018
Heute freue ich mich ganz besonders auf den Besuch des neu erbauten Sendlhof der Familie Riedlsperger in Waidring. Bis März 2017 war die Pension Restaurant Berta das Zuhause. Die Überlegungen waren schon länger da, etwas Neues zu bauen. Ich konnte bereits im Vorfeld auf der Home-Page einige Eindrücke sammeln. Auf den Plänen war zu sehen, dass auf natürliche Baustoffe sehr viel Wert gelegt wird. Bereits die Zufahrt ist beeindruckend. Ich nehme heute auch die Gelegenheit war und übernachte im Seidlhof. Für Hausgäste gibt es auch eine Tiefgarage. Dies ist besonders im Winter ein großes Plus. Beim Betreten des Seidlhof empfängt den Gast bereits viel naturbelassenes Holz. Das riecht man auch und lässt die Seele schon jetzt baumeln. Eine Rezeptionistin nimmt äußerst freundlich und mit Charme meine Daten auf.
Das Zimmer ist wohlig warm eingerichtet. Viel naturbelassenes Holz und erdige Farben bestimmen das Ambiente und auch die Fläche ist großzügig dimensioniert. Hier fühlen sich die Gäste sehr gut aufgehoben. Auch vom Bett kann ich nur das allerbeste berichten. An dieser Stelle möchte ich der Familie Riedlsperger zum gelungenen Neubau herzlichst gratulieren. Hier würde ich gerne zwei Wochen Urlaub machen und die Seele baumeln lassen. Nachdem ich es mir im Zimmer gemütlich gemacht hatte, wollte ich die Kulinarik des Sendlhof genießen.
Der Restaurations-Bereich ist sehr gediegen gestaltet. Viel gebürstetes Holz an Wänden, Decke und auch Möbeln verleihen eine angenehme Wärme. Auch der Fußboden wurde mit Naturstein-Fliesen und im Sitzbereich mit hochwertigem Teppich ausgelegt. Die Tischkultur ist dezent auf dem Punkt und die Dekoration ist sehr geschmackvoll in Szene gesetzt. Natürlich fehlt hier auch nicht die Stoffserviette. Ich hatte kurz die Gelegenheit Christoph Riedlsperger zu treffen. Die Begrüßung war sehr herzlich. Leider konnten wir nicht sehr lange sprechen, da Christoph einen Termin hatte. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag. Zurück zum Restaurant Besuch. Eine sehr freundliche Kellnerin geleitet mich zum Tisch und reicht mir die Speisenkarte. Was mir auffällt, die Hausgäste speisen auch im Restaurant, das natürlich eine dementsprechende Größe hat. Der Architekt hat diesen großen Raum sehr stimmig unterteilt. Der Gast hat nie das Gefühl in einem Saal zu sitzen. Die Speisekarte ist sehr stimmig gestaltet. Es finden sich einige heimische Gerichte. Vielleicht könnte der Wirtshaus-Charakter etwas mehr integriert werden. Das ist, so denke ich, der ersten Wintersaison geschuldet. Ich entscheide mich zur Vorspeise für Schlutzkrapfen und als Hauptgang einen „Wilderer“. Dieser besteht aus Wildragout, Hirschsteak, Spätzle, Rotkraut und Preiselbeeren. Ich erbitte mir Paunzen anstatt Spätzle. Schon nach kurzer Wartezeit wird die Vorspeise in einem dekorativen tiefen Teller serviert. Optisch ist das Gericht sehr ansprechend. Mit den Schlutzkrapfen, die mit einer Kartoffel-Frischkäse-Füllung versehen war, wurden frische Pilze, Frühlingszwiebeln und brauner Butter in der Pfanne geschwenkt. Vollendet wurde mit geriebenem Parmesan.
Geschmacklich war es sehr gut. Der Nudelteig hatte noch etwas Biss. Die Schlutzkrapfen harmonierten bestens mit den Pilzen und der Butter. Ein gelungener Einstieg in diesen kulinarischen Abend. Der Hauptgang war ebenso optisch sehr ansprechend. Das Wildragout war butterweich, jedoch nicht verkocht. Das Hirschsteak war schön rosa gebraten und mit Bauchspeck auf einer Seite kross gebraten. Die Wildsauce war so, wie man es sich wünscht, kräftig, sämig und harmonierte bestens mit dem Wild.
Die Paunzen waren hausgemacht und schön flaumig. Das Rotkraut war gut gekocht, hatte Glanz und mundete ebenfalls. Die Preiselbeeren hatten den Auftrag etwas Süße in das Gericht zu bringen, wenn man es denn wollte. Für mich war das Gericht stimmig. Ich konnte heute einfach nicht nein zu einem Dessert sagen. Mitschuld war auch ein Spruch am Salat-Buffet: „ Essen ist ein Bedürfnis, genießen ist eine Kunst“. Darum gönnte ich mir ein Schokoladen-Soufflee mit Passionsfrucht-Bananen-Eis. Das Soufflee hatte gehalten, was es auf dem Papier versprochen hatte. Im Kern noch warm, war es sehr schokoladig und harmonierte bestens mit dem Eis. Dekoriert war es mit Passionsfrucht-Sauce, Schoko-Lack, einem Minze-Sträußchen und einem Blatt aus Schokolade.
Ich musste nun in das Zimmer rollen, aber es war jede Kalorie wert. Man kann der Familie Riedelsperger nur gratulieren. Nicht nur das Haus ist sehr gelungen. Auch die Mitarbeiter transportieren die Freude, das Engagement und den Ehrgeiz im Namen der Familie Riedlperger an jeden Gast. Hier wird man gerne verwöhnt. Ich gehe mit einem sehr guten, wohlig warmen Gefühl ins Bett-Gute Nacht.
Wie versprochen hatte ich am nächsten Tag die Gelegenheit mit Christoph Riedelsperger über die laufende Wintersaison und dem Neubau zu sprechen. Gerne überreichte ich dem Hausherrn das Qualitätssiegel für das Jahr 2017 und wünschte weiterhin viel Erfolg und Gesundheit. Ein würdiger „Neuer-Alter“ Vertreter der Tiroler Wirtshauskultur, den ich nur wärmstens empfehlen kann.
Mittwoch, 14.März 2018