Besuchsbericht Gasthof Wildschönauer Bahnhof // Wörgl
vom 02.01.1970
Ein herrlicher Wintertag begleitet mich heute nach Wörgl zum Gasthof Wildschönauer Bahnhof. Diesen Betrieb führt Herr Armin Wimmer. Ich bin noch früh dran, um vielleicht mit dem Hausherrn ein paar Worte wechseln zu können. Ich darf in die Küche und sehe Armin Wimmer an seinem geliebten Arbeitsplatz. Die Begrüßung ist herzlich und mit dem gewohnt festen Händedruck begleitet. Wie ich sogleich erfahre, ist heute ein arbeitsreicher Vormittag. Die Grippewelle hat auch hier zugeschlagen. Es fehlen Mitarbeiter in der Küche. Das lässt Armin aber nicht panisch werden. Mit großer Routine und Schnelligkeit bewältigt er auch diese Herausforderung. Wir verabreden uns dann nach dem täglichen Mittags-Ansturm.
Der Gast kann sich mittags vom allseits beliebten Menü-Buffet verwöhnen lassen, oder aber aus der Speisekarte die heimischen Gerichte und Tiroler Schmankerl genießen. Heute am Buffet eine Nudel-Suppe, Rahmgeschnetzeltes, Zwiebelrostbraten, verschiedene Beilagen und ein kleines Salat-Buffet um sagenhafte € 7,50! Wenn man auch noch weiß, dass Armin Wimmer sehr gut kocht, dann ist die Begeisterung der vielen Stammgäste nachvollziehbar. Mittags ist der Gasthof bis auf den letzten Platz belegt.
Heute gönne ich mir eine Graukäse-Suppe zur Vorspeise und das viel gerühmte Wiener Schnitzel vom Schwein aus der Pfanne in Butterschmalz gebacken. Dazu gibt es Petersilienkartoffeln und Preiselbeeren. Da lasse ich mich überraschen. Schon nach kurzer Wartezeit wird die Suppe in einem großen tiefen Teller serviert. In anderen Gasthäusern sind das zwei Portionen. Eine Sahnehaube und Brotcroutons runden die Suppe ab. Geschmacklich ist die Vorspeise wie erhofft. Das Zusammenspiel zwischen Graukäse, Rindssuppe und Rahm ist ausgewogen. Ein guter Einstieg.
Das Schnitzel war wie erhofft. Optisch tadellos, leicht Wellen schlagend, goldgelb in der Pfanne gebacken, mindestens 250 Gramm schwer ragt es über den Tellerrand. Als Garnitur dienen eine dicke Scheibe Zitrone, eine Cherry-Tomate und Preiselbeeren. Die Petersilienkartoffeln wurden separat gereicht. Geschmacklich war es wirklich sehr gut. Das Fleisch butterweich, die Panade knusprig und leicht nach Butter schmeckend ließ dieser Klassiker keinerlei Wünsche offen. Es war so gut, dass ich die ganze Portion gegessen habe. Bravo, das war sehr gut.
Nun gesellt sich auch Herr Wimmer nach getaner Arbeit zu mir an den Tisch. Wir haben Gelegenheit, um über den vorzüglichen Hauptgang um wohlfeile € 9,90 zu sprechen. Auch auf die täglichen Herausforderungen in der Gastronomie gehen wir ein wenig ein. Heute wirkt Armin frisch und munter, nicht so wie letztes Jahr. Da hatte er gesundheitliche Probleme. Wie ich auch erfahren habe, gönnte sich der Hausherr kürzlich eine Woche Urlaub. Das ist doch das Mindeste. Auch ein Wirt braucht Erholung und dieser Urlaub war mit Sicherheit verdient.
Gerne überreichte ich dem engagierten und stets freundlichen Hausherrn das Qualitätssiegel für das Jahr 2018 und wünschte weiterhin viel Erfolg und vor allem Gesundheit.
Donnerstag, 22. März 2018