Besuchsbericht Gasthaus Sonne // Tarrenz

vom 27.07.2017

Erhaltung der Tradition und Kultur wird hier gelebt
Das berühmte Gurgeltal von Imst nach Nassereith ist eines der schönsten Täler Tirols und auch geographisch eines der wichtigsten. Wohl aus diesem Grunde gibt es hier uralte Überbleibsel aus alter Zeit. Auch der Gasthof Sonne kann hier einige Geschichten erzählen. Gott lob hat Herr Krajic eine Ader für die alten Kulturen, Gebäude, Gepflogenheiten und Traditionen.
Natürlich ist es nicht einfach, den Anforderungen und Auflagen der Neuzeit mit den finanziellen Mitteln die Gebäudesubtanz so zu verändern, damit der ursprüngliche Charakter und das Aussehen gleich bleibt, aber die Produktivität muss gesteigert werden. Hier sind die Tiroler Wirtshäuser am meisten gefordert und es braucht unendlich viel Geduld, Leidenschaft und Mut, das alles durchzuziehen. Der Gasthof Sonne zeichnet sich durch urige Interieurs von besonderen Wert und Reiz aus. Solche Gasthäuser sind selten und setzen innerhalb der Gasthauslandschaft außergewöhnliche Akzente. Die Familie Krajic ist mit der Sonne ein lebendiger Vertreter einer in Jahrhunderten gewachsenen Wirtshauskultur und ohne solchen Wirtsleuten gäbe es auch keine Gasthäuser. Ihrem Gespür und unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass sich die Gasthäuser so präsentieren, wie sie in unserem Wirtshausführer gewürdigt werden. Für mich ist ein Dorfgasthaus ein Ort, wo der Einheimische die Gesellschaft unter seinesgleichen sucht, aber auch Reisende mit dem Bedürfnis nach Erholung, Speis und Trank sind hier gut aufgehoben.
Am heutigen Tage kann ich schon ein paar prägende Elemente des menschlichen Zusammenlebens aufzählen. In einer Stube gab es eine Verkaufsvorstellung von Matratzen und Betten, im Saal durfte der Club der Linedancer ihre Vorstellung trainieren. In der alten Jagdstube nahmen die Reisenden ihr Abendessen ein und unterhielten sich über den vorherigen und den nächsten Tag. Und zu guter Letzt hatte auch ich mich mit meiner Cousine, die ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, verabredet. Sie nahm sogar ihre Schwester mit, dessen Kontakt ich schon verloren hatte und es wurde für mich und wahrscheinlich auch etliche andere ein unvergesslich schöner Abend.
Für die Wirtsleut’ ist das natürlich alles schon eine Selbstverständlichkeit, so wie das guate in Butterschmalz ausagebackene Wiener Schnitzel mit den g’schmackigen Biokartoffeln und gemischten Salat. Sehr gutes Essen sollte ich eigentlich als Erstes erwähnen, aber hier ist es wie schon erwähnt, eben eine Selbstverständlichkeit.
Fazit: Die Familie Krajic sind tolle, sympathische, überfleißige Wirtsleut’ und ich wünsche ihnen viel Erfolg und eine großartige Saison. Bei der Verabschiedung war der Wirt am Stammtisch und spielte noch eine Runde Karten mit den Stammgästen.
Tarrenz, am 27.07.2017 Johann Pichler

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