Besuchsbericht Hiasl's Stuben // Serfaus

vom 30.01.2016

Tiroler Wirtshauskultur in internationaler Bedrängnis
Serfaus-Fiss-Ladis an einem schönen Samstag im Jänner. Mir war schon klar was mich erwartet. Verkehr, Anreise, Abreise, Parkplatz und zum Schluss noch die Dorfbahn um zur Hiasl’s Stubn im Hotel Gabriela zu gelangen. Zum Glück war ich schon einmal in Serfaus im Herbst bei der grandiosen Furgler Überquerung. Diesmal hatte ich meine Skiausrüstung mit dabei. Endlich gegen Mittag in der Stubn angelangt begrüßte mich sofort ein netter Servicefachmann und bot mir einen Tisch an. Es wird über die Mittags- und Nachmittagszeit eine verkleinerte Speisekarte angeboten welche auch sehr viele Tiroler Schmankerln beinhaltet.
Kulinarisches: Ich erbat mir den Hiasl’s Klassiker „Tiroler Gröstl“ zur Stärkung bevor ich auf die Piste ging. Während der kurzen Wartezeit studierte ich die Abendkarte welche ich wohl das nächste Mal in Anspruch nehmen werde. Attraktiver, mehr Auswahl und richtige Klassiker sind da enthalten. Das Gröstl wurde in einer typischen Tiroler Eisenpfanne mit feinen Kräutern dekoriert, serviert. Kartoffelscheiben, von höchster Qualität, knusprig gebraten verfeinert mit Speck, Zwiebeln, Bratenfleisch und mit Majoran und Kümmel gewürzt schmeckte wirklich hervorragend. Mit richtigem Tiroler Speck anstatt Bratspeck wäre es eine Auszeichnung wert. Das im Ring gebratene Spiegelei ist von einer nahegelegenen Hühnerfarm also beste Qualität. Ein frischer Krautsalat hätte hervorragend dazu gepasst.
Anschließend outete ich mich beim Chef und wir verabredeten uns um 16:00 Uhr zu einem gemeinsamen Gespräch mit Küchenchef Anton Scharmer und seinem Sohn Gerald den Juniorchef. Am Nachmittag gab es dann als erstes mit den Stammgästen einen vom Herrn Kirschner eigens kreierten Himbeerschnaps an der Après-Ski Bar. Hier in den Tourismushochburgen von Tirol kann man erkennen wie schwer es ist Tiroler
Wirtshauskultur so authentisch wie nur möglich dem internationalen Publikum zu vermitteln. Nach einer kurzen Hotelbesichtigung landeten wir in der Küche beim Küchenchef Toni und Juniorchef Gerald. Wir diskutierten über mögliches und unmögliches aber es bleibt eine Gradwanderung zwischen Moderne und Bodenständigkeit, internationaler und Tiroler Wirtshauskultur und wir alle sind gefordert dies in Einklang zu bringen, nicht nur hier in Serfaus.
Fazit: An ihren Erfolgen (Auszeichnung des Top of the Mountains, Best Restaurant, „Touristic Award 2016“) sieht man dass die Familie Kirschner es wirklich ausgezeichnet macht. Die Mitarbeiter sind alle sehr freundlich engagiert zuvorkommend und sehr professionell. Das zeichnet eine gute Mitarbeiterführung aus. Es freut mich sehr dass diese sympathischen Wirtsleut unsere Tiroler Wirtshauskultur so die Stange halten und mit ihrem unermüdlichen Einsatz und großem Mut dies den Rest der Welt vermitteln. Nur nicht locker lassen!
30. Jänner 2016 Johann Pichler

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