Erstbesuchsbericht Kuhalm // Fiss

vom 22.04.2016

[b]Neuzeitliche Tiroler Wirtshauskultur auf der Alm[/b]
Der Weg zur Kuhalm in Fiss geht im Winter am besten mit der Rodel von der Talstation ca. eine Stunde zu Fuß durch den romantischen Sonnenhang hinauf. Am schnellsten geht es aber mit die Schi von der Mittelstation Schönjochbahn über einen Waldweg hinunter fernab vom Rummel der zigtausenden Touristen. Uns sind aber auch auf diesem Weg Fußgänger begegnet. Im Sommer kann ich mir gut vorstellen welch schöne Wanderungen man hier an diesem herrlichen Südhang machen kann. Der berühmte Jugendbuchautor Thomas Brezina inszenierte hier schon so manches z.B. „Abendteuer zum Erwandern“. Auch der „Kraft und Sinnesweg“ geht bei der Kuhalm vorbei. Sie liegt eingebettet an einer Waldlichtung umgeben von Zirmbäumen und einen kleinen Teich aus dem der Wirt im Sommer die Forellen für seine Gäste bezieht.
Von der schönen Sonnenterasse mit den neuen Lärchenholztischen aus können die Eltern ihre Kinder beim Spielen auf dem großen Spielplatz beobachten. An einem solch heißen Februartag (österreichischer Hitzerekord) kann man nicht in der schönen gemütlichen Stube neben dem Kachelofen sitzen. Die nette mit einer ordentlichen Portion Humor ausgestattete Kellnerin beriet uns bestens und wir fühlten uns sofort gut umsorgt und in bester Laune.
Kulinarisches: Die mit Wintermotiven sehr übersichtliche relativ große Speisekarte hat alles zu bieten. Angefangen von der „Fleischkraftbrühe“ mit klassischen Tiroler Einlagen über diverse Salate, zu erwähnen vielleicht der „Kuhalmsalat“ mit dem gebackenen Almkäse. Das ganze Käsesortiment wird von der Sennerei Ried bezogen. Aus den vielen Hauptspeisen und Tiroler Kost kann man wählen zwischen Gröstl, Kasspatzln, alle Knödelsorten, Schlutzkrapfen, Blutwurst, Tiroler Leber, Hüttenpfandl, Alm-Cordon Bleu, Schnitzel, verschiedene Marenden usw.
Natürlich auch Süßspeisen wie Apfelstrudel, Milchrahmstrudel, Kaiserschmarrn und sogar Zwetschkenknödel kann man auf der Kuhalm genießen.Unsere Wahl fiel auf die Spinatknödel mit brauner Butter und frischem Almkäse welche auf einem Beet „Ruccola“ (=Rauke übersetzt auf Deutsch) angerichtet waren, mit ein wenig Balsamicoglace nappiert und mit frischem Almkäse bestreut.
Die Knödel wurden mit Blattspinat gemacht schmeckten ausgezeichnet und super flaumig noch dazu. Toller Tiroler Klassiker etwas neu interpretiert. Ausgezeichtnete Idee! Die Schlutzkrapfen wurden auf ähnliche Weise angerichtet – diese schmeckten auch vorzüglich.
Alles wurde in kürzester Zeit von unserer lustigen schon ins Herz geschlossenen „g’stierscht’n“ Servicedame mit einen „coolen“ Schmäh serviert. Genauso soll es auf einer Alm sein. Locker, leger, freundlich, stressfrei einfach genial. Ein richtiger Geheimtipp abseits des Massentourismus in Fiss. Nachdem ich mich bei der immer freundlichen und gut aufgelegten Kellnerin zu erkennen gab um mit Herrn Neururer Martin zu sprechen, kam ein junger Mann (Mitte 20) auf mich zu und stellte sich als dieser vor. Vorerst überraschte es mich ein wenig, einen solch jungen aber dafür umso motivierteren Chef und Pächter anzutreffen. Im Verlauf des Gesprächs erzählte mir Martin vom den anfänglichen Schwierigkeiten bis hin zu den Zielen die er noch verwirklichen möchte.
Im Sommer gibt es mehr mit Käse und im Herbst viel mit Wild, da eine Eigenjagd vorhanden ist – bei meinem nächsten Besuch freue ich mich schon auf den Wildererschmaus. Zwischendurch musste er wieder in die Küche um seine Mitarbeiter zu unterstützen. Auch einen leckeren karamellisierten Kaiserschmarrn zauberte er uns noch auf den Tisch. Dazu gab es noch einen selbst angesetzten Zirmschnaps und einen perfekten Espresso.
Fazit: Dieser junge Mann ist mit Sicherheit eine Bereicherung der modern interpretierten Tiroler Wirtshauskultur, denn die traditionelle Inszenzierung wird nicht ewig auf derselben Stufe stehen bleiben, sei es wirtschaftlich, personell oder altersbedingt.
Die [b]sehr gute Küchenleistung[/b], das lässige Serviceteam und das junge Unternehmertalent Martin sprühen viel Freude Spaß und Motivation in die Fisser Berge. Ich schlage deshalb vor, Herrn Martin Neururer mit der Kuhalm in Fiss dem Verein Tiroler Wirtshauskultur als Ausflugsgasthof beitreten zu lassen.
22.Februar 2016 Johann Pichler

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