Aufnahmebericht Berghotel Hinterduxerhof //
vom 29.09.2017
[b]Allgemein[/b]
Der Gasthof Hinterduxerhof der Familie Enzler liegt idyllisch eingebettet auf 800 Meter im Naturschutzgebiet Wilder Kaiser oberhalb von Kufstein. Im Winter wird auch eine Rodelbahn betrieben.
Es ist früh am Abend, als ich dort eintreffe. Der Eingangsbereich wirkt einladend und gepflegt. Ich nehme in der Gaststube Platz.
[b]Service/Ambiente[/b]
Bei meinem Rundgang durch das Haus präsentiert sich die Gaststube typisch ländlich. Altes Holz, eine schöne Kassetten-Decke, Holzpanele und auch ein alter Kachelofen darf hier nicht fehlen. Auch ein kleiner Saal mit großem offenen Kamin und einer rustikalen Bar birgt das Haus. Hier kann man sicherlich schöne Feste feiern. Die Toiletten, die Visitenkarte des Hauses, sind sehr sauber. Zurück an meinem Platz reicht mir eine freundliche Kellnerin, ihr Name ist Viktoria, die Speisenkarte.
[b]Kulinarik[/b]
Die Karte ist übersichtlich gestaltet mit einigen Tiroler Schmankerl, wie Kasspatzln, Tiroler Gröstel, Pressknödel, Tiroler Leber versehen. Ich entscheide mich für eine Pressknödelsuppe und einem Tiroler Gröstel. Was mir auch auffällt, sind die moderaten Preiseder Gerichte. So kostet die Suppe mit zwei Pressknödel und einem gemischten Salat wohlfeile € 6,70. Ich erbitte mir die Suppe aber ohne Salat. Nach kurzer Wartezeit wird die Suppe serviert. Zwei schön geformte Pressknödel schwimmen in der Rindssuppe. Heute lernte ich wieder eine neue Variante kennen. Diese waren sehr flaumig, mit reichlich Käse und fein geschnittenem Speck versetzt. Das gab dem Knödel eine leicht rauchige Note. Wie ich später erfahre, kocht hier die Hausherrin höchst persönlich. Die Vorspeise konnte schon einmal überzeugen.
Das Gröstel wurde in einer Gusspfanne serviert. Auch ein kleiner gemischter Salat gehörte dazu. Dünn geschnittene Kartoffeln wurden mit Zwiebeln, Speck, Schinken und für mich etwas ungewöhnlich mit gebratenen Schnitzel (danach in Streifen geschnitten)geröstet. Das obligatorische Spiegelei durfte natürlich nicht fehlen. Geschmacklich war das Gericht gut, wenngleich die Kartoffeln etwas länger gebraten sein sollten. Der Salat konnte leider nicht überzeugen. Dieser bestand aus Krautsalat, Endivien, grüne Bohnen und Tomatenspalten. Wenn man auch von der Farbgestaltung einmal absieht (drei Mal grün), war der Geschmack nicht gut. Alle Komponenten waren nicht oder nur leicht mariniert und der Bohnensalat wurde direkt aus der Dose auf den Teller gelegt. So war in Summe der Hauptgang etwas durchwachsen. Hier kann man sicherlich Abhilfe schaffen.
Ich bestelle noch die Königsdisziplin der Nachspeisen, einen Kaiserschmarren. Leider waren keine Rosinen im Haus. Schade, ich liebe Rosinen im Schmarren. Auch dieser wurde in einer Gusspfanne serviert. Auch Apfelmus war separat in einer Schale dabei. Der Schmarren war tadellos und geschmacklich einwandfrei. Einzig die Rosinen fehlten mir.
[b]Gespräch mit Familie Enzler[/b]
Mit der Familie Enzler hatte ich ein tolles Gespräch. Ich lernte die Wirtsleute als herzliche und engagierte Familie kennen. Es herrscht augenscheinlich eine gute Stimmung bei den Mitarbeitern. Das wird von der Familie Enzler vorgelebt, die sich gut um die Gäste kümmern. Wie ich auch im Gespräch erfahren habe, werden hier ab 2018 Bio-Hochland Rinder gezüchtet. Da freue ich mich doch schon auf ein gutes Stück Fleisch im nächsten Jahr. Wir verabschieden uns herzlich und ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch.
[b]Zusammenfassung[/b]
Der Gasthof Hinterduxerhof ist ein gepflegtes und erfolgreiches Haus. Die ländlich Tiroler Einrichtung ist stimmig und einladend.
Das Speisenangebot entspricht der Tiroler bzw. österreichischen Küche.
Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut.
Es müssen leichte qualitative Verbesserungen, speziell bei den Salaten, vollzogen werden.
Die Familie Lackner führt den Gasthof mit viel Herzblut und Freude.
Der Gasthof Hinterduxerhof entspricht den Kriterien und Vorgaben des Vereins der Tiroler Wirtshauskultur.
[b]Ich kann dem Vorstand empfehlen den Gasthof Hinterduxerhof aufzunehmen![/b]
Göfis, 29. September 2017