Besuchsbericht Gasthof Goldene Rose

vom 04.06.2016

Die Jugend übernimmt die Tiroler Wirtshauskultur
Heute, am 4. Juni 2016, war das erste Mal, dass ich in Lechauschau im Gasthof zur Goldenen Rose einkehrte. Nach einem herzlichem Empfang von Frau Natalie Klotz erhielt ich die traurige Nachricht, dass Herr Hannes Klotz im letzten Jahr von Gott zu sich gerufen wurde. Gezwungenermaßen musste Natalie gemeinsam mit ihrer Mutter entscheiden, wie es weitergehen soll. Die junge Natalie hat sich großen Mutes entschlossen, dieses große Erbe der Goldenen Rose zu ihrer Lebensaufgabe zu machen.
Die Herkunftssicherungskontrolle der AMA verlief wie immer sehr positiv. Lebensmittel werden so viel wie möglich regional eingekauft und die Lagerung sowie Sauberkeit und Verarbeitung waren einwandfrei. Dieses Resort wird dem Küchenchef überlassen aber die Aufgaben werden vorbildhaft gemeinschaftlich gelöst. Auch das Service ist sehr freundlich, aufmerksam und professionell. Die Speisekarte ist sehr klassisch aber mit viel Pfiff und Pepp. Sehr kreativ die Wochenkarte und das Getränkeangebot, besonders die PONA Fruchtsaftgetränke, die kannte ich noch nicht. Kulinarisches: Beim Schreiben dieser Zeilen bekomme ich schon wieder Appetit auf Bärlauch, denn die Bärlauchsaison und Spargelsaison neigt sich schon wieder langsam dem Ende zu. Auch die Golde Rose hat wie so viele Restaurants gerade ihre kreativen Spargelwochen. Ich bin der Meinung, dass es ausgenutzt werden muss, in dieser Zeit eines der gesündesten Gemüse so viel wie möglich zu sich zu nehmen. Zum Stichwort „saisonale Regionalität“ möchte ich nur hinzufügen, dass wir hier in Tirol leider sehr begrenzt sind!
Bärlauch gibt es jedenfalls in Tirol ausreichend, ich erbat mir daher auch gleich die Bärlauchsuppe. Der Küchenchef zauberte eine vorzügliche Suppe, schön cremig, mit super Konsistenz und nicht zu fettig – einfach genial. Anschließend wurde mir das Duett vom Spargel- und Bärlauchrisotto serviert. Köstlich, al dente gekocht, nicht zu gallig, feine Geschmacksnuancen des Spargels, des Bärlauchs und des trockenen Weißweins kamen exzellent durch. Zur Abwechslung wurde das Gericht etwas anders garniert und zwar mit Chips der violetten Urkarotte – schmeckte und passte optisch gut dazu. Vom ordentlich bestückten Salatbuffet bediente ich mich selbst. Auch das Drumherum bestehend aus Kernen, Croutons, diversen Essigen und Ölen ließ das Buffet keine Wünsche offen.
Fazit: Es freut mich außerordentlich, dass die junge Natalie dieses wunderschöne Hotel und Restaurant übernommen hat und so die Tiroler Wirtshauskultur für eine weitere Generation für Gäste und Einheimische erhalten bleibt. Sie weiß natürlich, dass diese Entscheidung eine mit viel Herzblut und Ausdauer geprägten Arbeit mit sich bringt. Ich wünsche ihr viel Erfolg und Kraft für diese wundervolle Arbeit.
Pichler Johann 4. Juni 2016

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