Besuchsbericht // Gasthof Hirschen, Kappl

vom 28.07.2010

Als ich im Radio höre, dass aufgrund eines Unwetters im Paznauntal eine Mure durch den Ort Kappl ging, dachte ich unverzüglich an Familie Jörg mit ihrem Gasthof Hirschen. Ich hoffte, dass die Familie nicht zu sehr betroffen sei.
Einige Tage später jedoch war ich beim Kollegen Haueis Seppl in Zams und er erzählte mir, dass die Naturkatastrophe doch erhebliche Ausmaße angenommen hat.
So machte ich mich auf den Weg, um der Familie Jörg meine Aufwartung zu machen. Obwohl seit Tagen täglich mehrere hundert LKW-Fuhren an Gestein, Erde etc. abtransportierten werden, war der Umfang der Mure noch immer deutlich zu erkennen. Der Gasthof selbst hat Gott sei Dank nicht allzu viel darunter gelitten, die Familie hatte die meisten Schäden schon beseitigt. Meine Bewunderung gilt der jungen und tüchtigen Unternehmer-Familie.
Der Chef des Hauses, Herr Emil Jörg erzählte mir später, dass geschätzte 70 bis 80 Tausend Kubikmeter Geröll ins Tal donnerten. An der Beseitigung wird noch immer gearbeitet.
Beim Eintreffen werde ich von Frau Christine im Service freundlich begrüßt und mit der umfangreichen Speisenkarte versorgt. Auch aufgrund der Tageszeit wähle ich das ungarische Saftgulasch mit Semmelknödel und Salat. Anstatt des Knödels erbitte ich mir Salzkartoffeln.
Auf einem großen Porzellan-Teller serviert mir Christine ein ausgezeichnetes und geschmackvolles Gulasch. Das Fleisch ist zart und weich zugleich, die Sauce (der Gulaschsaft) hat einen schönen Glanz und eine sämige Konsistenz. Auch der Geschmack ist sehr gut. Die Salzkartoffeln sind tadellos gekocht und harmonieren gut zum Saucengericht.
Als gemischten Beilagen-Salat gibt es Kraut, weißen Radi, Karotten-Rohkost, Mais mit bunten Paprika, Eisbergsalat sowie Scheiben von der Tomate. Alle Salate sind tadellos frisch und gut mariniert.
Die Küchenqualität im Gasthof Hirschen kann erneut mit sehr gut beurteilt werden, die Servicequalität von Frau Christine verdient dieses Prädikat ebenso. Bereits seit 1986 ist sie im Betrieb von Familie Jörg beschäftigt.
Mit dem Chef des Hauses, Herrn Emil Jörg hatte ich noch ein längeres und interessantes Gespräch. Er zählt für mich zu jenen jungen Unternehmern, welche ihren Beruf (Berufung) mit Nachhaltigkeit betreiben.
Die Qualitätsmarke der Tiroler Wirtshauskultur für das Jahr 2010 sowie die Urkunde des Vereins für die nächsten fünf Jahre habe ich ihm gerne und direkt überreicht.
Ernst Schmiedhuber, am Mittwoch, 28. Juli 2010

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