Besuchsbericht Post Gasthof Gemse/Zams
vom 20.06.2009
[u]Allgemeines[/u]
Einige Jahre ist es nun her seit meinem letzten Besuch bei Herrn Haueis in seiner „Gemse“ in Zams. Schon damals wurde mir klar, dass es sich beim „Seppl“ um einen Querdenker handelt. Doch nicht nur das, er ist ein anerkannter Visionär, der seiner Zeit weit voraus ist. Bekannte Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und Politik holen sich immer wieder und gerne Rat bei Josef Haueis, im Post-Gasthof Gemse in Zams.
Wir erreichen den Gasthof um ca. 13:00. Die Fassade glänzt mit frischer Farbe, die Fenster wurden aufwändig erneuert. Schon beim Betreten des großen Eingangbereiches umfängt uns das unverwechselbare Ambiente eines traditionsreichen Hauses und die einzigartige Atmosphäre alter Mauern. Es wird uns einige Zeit später von Sepp auch das Alter der Grundmauern von über 1000 Jahren bestätigt. Die Stuben sind dankenswerter Weise nur sehr behutsam renoviert, wobei im Speisesaal altem Holz lediglich reines Weiß an die Seite gestellt wurde. Zahlreiche Exponate und Bilder zeugen von der bewegten Geschichte dieses Hauses. In der Stube fällt der Blick unweigerlich auf den „runden Tisch“. Etwas Magisches scheint von ihm auszugehen, und es ist durchaus nachvollziehbar, dass dieser runde Tisch gerne für wichtige Besprechungen genutzt wird.
Alle Stuben waren mit Gästen voll besetzt, wir ergatterten gerade noch einen Tisch für zwei Personen im „Speisesaal“.
[u]Service – Ambiente - Tirolnote[/u]
Mit einem deutlichen „Grüß Gott“ von Frau Angelika wurden wir freundlich empfangen. Unverzüglich reichte sie uns die Speisenkarte mit zwei zusätzlichen Blättern, auf welchen wir diverse Tagesangebote entnehmen konnten. Die Speisenkarte ist ein Parade Beispiel für intelligente Darbietung für „ESSEN & TRINKEN“. Es handelt sich um eine zweiseitige A-4 Karte mit jeweils zwei „Außenflügel“ an denen die Getränke angeführt sind:
APERITIV, ALKOHOLFREIE GETRÄNKE, BIER – STARKENBERGER, ROTWEIN OFFEN, WEISSWEIN OFFEN, SCHNÄPSE. Das Herzstück der Karte unterteilt sich in: SUPPEN, SALATE, JAUSE, EXTRAS, „Unseren hausgemachten Frischkäse gibt’s wieder, FÜR DIE KLEINEN, HAUPTSPEISEN, FISCHE, DESSERT. Wie bereits erwähnt, waren zwei Blätter beigefügt. EXTRA SPEZIAL sowie Spezielles vom Tiroler Vollmichkalb-Grauvieh.
[u]Kulinarik[/u]
Als besondere Geste der Gastfreundschaft wurde uns unverzüglich und unaufgefordert eine Karaffe mit frischem Quellwasser gereicht. Auf dem Tisch befanden sich bereits zwei Gläser zur freien Verwendung. Von der freundlichen und aufmerksamen Service Mitarbeiterin Angelika erbat ich mir die Milzschnittensuppe. In einer hübschen Porzellan Tasse bekam ich eine heiße, geschmackvolle und kräftige Rindssuppe serviert, welche mich zudem durch ihre intensive Farbe überzeugte. Die üppig vorhandenen Milzschnitten waren fachlich tadellos zubereitet. Reichlich Schnittlauch perfektionierte diesen österreichischen Suppenklassiker.
Meine Gattin wünschte sich zwei gebratene Kasknödel mit gemischtem Salat. Die Kasknödel waren sowohl im Geschmack wie auch in der Konsistenz ausgezeichnet und zusätzlich mit geschmolzenem Käse angerichtet. Dazu gab es geschmacklich hervorragend harmonierende Preiselbeeren und eingemachtes Gemüse, der ebenfalls dazu gereichte, ausgezeichnete Kartoffelsalat wollte sich laut meiner Gattin in diese Harmonie nicht einfügen, sie betonte jedoch, dass dies ausschließlich ihre persönliche Meinung wäre. Der gemischte Salat bestand aus Karotten, Sellerie, Tomaten, Gurken, Bohnen, Kraut, Radieschen, Rucola und diverse Blattsalate. Das Dressing mundete ausgezeichnet, die Anrichteweise war insgesamt sehr appetitlich und tadellos.
Diese Beurteilung trifft auch auf den Gebackenen Kalbskopf mit Kartoffelsalat zu. Zwei runde, knusprig gebackene Scheiben vom „fleischigen“ Kalbskopf fand ich ebenso auf dem Teller wie wiederum den hervorragenden Kartoffelsalat. Darauf waren reichlich frische, weiße Zwiebeln drapiert. Vier kleine Porzellan-Töpfchen mit diversen Saucen und Garnituren rundeten dieses herrliche Hauptgericht perfekt ab. Als weitere Garnitur gab es zwei frittierte Salbeiblätter, zwei Zitronenspalten, Scheiben vom Radieschen und reichlich Rucola
Seppl lud uns noch auf ein Parfait als Dessert ein. Ein köstlicher Abschluss des perfekten Mahls, welches uns insgesamt vollends überzeugte.
[b]Die Küchenqualität vom Post-Gasthof Gemse kann mit sehr gut beurteilt werden. Ebenso die allgemeine Servicequalität, insbesondere jene von Frau Angelika.[/b]
Besonders gefallen haben uns:
• Die allgemeine Sauberkeit und Ordnung
• Die hygienisch einwandfreien Toilette Anlagen (trotz des starkem Gästeaufkommens)
• Die attraktive Speisenkarte mit dem reginalen und ausgewogenem Angebot
• Die interessante Geschichte des Hauses auf der Rückseite der Speisenkarte
• Die authentische Atmosphäre des Gasthofs
• Das offensichtlich solide Preis-Leistungsverhältnis
• Die tadellose Tischkultur sowie die hübschen Dekor Elemente
• Die Tiroler Wirtshaustafel am Eingang des Hauses sowie die Verwendung des Logos auf der Speisenkarte
Ich habe an dieser Stelle keine Verbesserungsvorschläge anzubringen.
[u]Zusammenfassung und Anregungen[/u]
Mit dem Chef des Hauses hatten wir noch ein langes und außerordentlich interessantes Gespräch. Er zeigte uns Gästebücher mit Eintragungen von international bekannten Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kunst, Politik und dem gesellschaftlichen Leben. Gerade in Zeiten wie diesen ist es unabdingbar, dass es Leitbetriebe wie den der Familie Haueis gibt.
Die Qualitätsmarke der Tiroler Wirtshauskultur für das Jahr 2009 haben wir Herrn Josef Haueis direkt und gerne überreicht. In der Hoffnung, Familie Haueis noch lange im Verein der Tiroler Wirtshauskultur zu haben, und verbunden mit unseren besten Wünschen für die Gesundheit der Familie, freuen wir uns auf einen Besuch im Jahr 2010.
Ernst Schmiedhuber
Sonntag, 21. Juni 2009