Besuchsbericht Gasthof Gröbenhof/Fulpmes
vom 22.01.2010
Es sind ja meistens die einfachen Dinge, welche den entscheidenden Unterschied ausmachen, aber halt oft auch die Schwierigsten sind. Es braucht kein besonderes Können, mit Rahm, Butter, Cognac und den teuersten Zutaten zu kochen. Ausgezeichnete Köche machen auch aus den Nebenprodukten etwas Gutes, so geschehen und gesehen bei Familie Schüller im Gröbenhof.
Es ist ein herrlicher Wintertag und der Gasthof erstrahlt in der Wintersonne auf der Südseite des Tales. Die Terrasse und die Stuben sind für die kommenden Gäste vorbereitet. Ich bin früh da und dennoch werde ich von der Familie und von Frau Burgi herzlich und freundlich willkommen geheißen. Trotz des schönen Wetters nehme ich in der Stube Platz und genieße das ausgezeichnete Ambiente. Kein Tabakrauch stört das Befinden, die Einrichtung, Ausstattung sowie die allgemeine Sauberkeit tragen zum Wohlfühlen bei. Die Dekoration wie auch die Tischkultur sind vorbildlich.
Dies gilt auch für die Speisenkarte. Die Tagesempfehlungen sind mit einem Datum versehen (daher ist es logisch, dass die angebotenen Gerichte frisch sind). Die Karte ist sauber geschrieben und gut lesbar. Es gibt einen informativen Einleitungstext über die Tiroler Wirthauskultur, das Kulinarische Erbe -/ Regionale Produkte sowie über die Zubereitungsweise der Speisen.
Die Knoblauchrahmsuppe mit gerösteten Brotwürfeln ist eine Köstlichkeit. Sie ist nicht zu üppig gebunden (wenig Kartoffelstärke), kleine Zwiebel und Schinkenwürfel, herrlich im Geschmack und in der Konsistenz, frische, knusprige Krusteln (Croûtons), etwas Schnittlauch, besser kann man diese Suppe nicht zubereiten!
Der Hackbraten mit Speckbohnen und Röstkartoffeln ist ein Genuss. Zwei Scheiben vom saftigen Hackbraten sind mit Essiggurken und gekochtem Ei gefüllt. Ein herrliches Natursaft von allerbestem Geschmack, perfekt zubereitete Bratkartoffeln (ja, auch hier kann man allerhand falsch machen), sowie Bohnen mit kleinen Bauchspeckwürfeln. Selten habe ich so ein hervorragend zubereitetes, einfaches Gericht verspeist.
[b]Achtung:“ Könner“ sind am Werk![/b]
Frau Burgi im Service kümmert sich in vorbildlicher Weise um ihre Gäste. Mit freundlich, aufmerksam, umsichtig und fachlich kompetent ist sie zu beschreiben.
Leider ist trotz der Herrlichkeiten der Hunger gestillt. Sonst hätte ich mich von der Rosi noch einkochen (einbacken) lassen. Aber leider- „rien ne va plus“-…
Die Qualitätsmarke der Tiroler Wirtshauskultur für das Jahr 2010 sowie die Urkunde für die nächsten fünf Jahre habe ich den Wirtsleuten direkt und gerne überreicht. Am AMA Herkunftssicherungssystem wird teilgenommen.
Ernst Schmiedhuber, am 22. Januar 2010