Besuchsbericht Gasthof Lamm // Matrei a. B.
vom 16.06.2016
Tiroler Wirtshauskultur hinter historischen, denkmalgeschützten Mauern
Es regnete wieder einmal in Strömen, als ich im Gasthof Lamm mitten im Zentrum von Matrei am Brenner eintraf. Schon beim Eintreten kam Wärme in mein Herz und ich erlebte einen Wow-Effekt. Alles ist so liebevoll eingerichtet und typisch Tirolerisch auf alt, aber trotzdem sehr modern, „hoamelig“ und wie schon gesagt herzerwärmend. Man fühlt sich auf Anhieb wohl und wird immer auf das Herzlichste empfangen. Beim ersten unangemeldeten Besuch war leider kein Tisch mehr frei. Nach der Kontrolle der AMA Herkunftssicherung welche die Familie Henökl sehr Gewissenhaft verfolgt und einhaltet und auch als normalen Standard in österreichischen Restaurants gerne sehen würde, nahm ich am oberen Teil (Empore) der großen Stube, mit dem Riesen-Kachelofen, Platz. Fast alle Tische waren belegt und es herrschte reges Wirtshaustreiben.
Alle Stuben sind wirklich schön aufgedeckt und all die Dekorationen, Materialen, Vorhänge usw. machen ein unnachahmliches Tiroler Ambiente. Einfach Klasse! Beim ersten Eindruck gib es keine zweite Chance!
Kulinarisches:
Schon beim Durchgang in der Küche sah ich das Beiried, wo Herr Martin den Zwiebelrostbraten herunterschnitt und ich konnte nicht widerstehen, mein Magen knurrte schon danach. Der Rostbraten wurde auf einem rechteckigen, weißen Teller und einem Schälchen Bratkartoffeln garniert mit Rosmarin, serviert.
Das Fleisch war auf den Punkt medium gebraten. Super zart und geschmacklich so wie qualitativ eine römische Eins. Eine solch gehaltvolle Zwiebelsauce hatte ich ewig nicht mehr gegessen. Der karamellisierte Geschmack von den Zwiebeln und der süßliche Portwein gaben der Sauce einen wirklich eleganten, würzigen Abgang. Einfach ein Genuss!
Anbei wurden hausgemachte Eierspätzle in einer kleinen Beilagenpfanne serviert. Eine tolle Idee und sieht super aus. Der gemischte Salat bestand ausschließlich aus frischem Gemüse (Karotten, Gurken, Tomaten, Kraut, Blattsalat und das Beste, ein hausgemachter Kartoffelsalat). Alles war fein angenehm mit einer nicht überheblich klassischem Essig-Öl Dressing mariniert. Es schmeckte natürlich vorzüglich!
Fazit:
Bei der Familie Henökl ist man servicetechnisch, wohlfühlmäßig, besonders aber kulinarisch sehr gut aufgehoben. Mit Stolz überreichte ich der charmanten Seele des Hauses Frau Veronika das Qualitätssiegel der Tiroler Wirtshauskultur 2016 und freue mich schon auf das nächste Mal.
Zum Abschied hatte ich noch kurz die Ehre mit der Seniorchefin zu sprechen. Sie strahlt noch so viel Herzlichkeit, Begeisterung und Freude aus. Sie ist auch noch mit vollem Herzblut mitten im Geschäft. Großartig, man sieht das Wirtshausleben ist immer noch ihre Leidenschaft.
Pichler Johann
16. Juni 2016