Besuchsbericht Schloss Mitterhart // Vomp
vom 07.05.2014
Es war vor ca. 3 Jahren, als ich mit dem Auto von Wörgl Richtung Innsbruck unterwegs war, brav auf der Fahrspur fuhr als mich ein bronzefarbenes Mini Cabrio überholte. Darin saß eine äußerst attraktive junge Dame. Nach dem zweiten Mal hinschauen wurde mir bewusst, dass ich diese Frau ja sehr gut kenne. Sie schert mit ihrem Wagen vor mir ein, ich überhole sie und verharre mit meinem Fahrzeug kurz auf gleicher Höhe um mit ihr Blickkontakt aufzunehmen. – Keine Chance, sie ignorierte mich einfach. Ich bedauerte das sehr, weil mir die adrette Dame ja bestens bekannt war. Ich wollte sie ja nur grüßen!.....
….Bei Familie Mair habe ich mich zur jährlichen Überprüfung vom AMA Gastrosiegel angemeldet. Wie gewohnt waren alle Unterlagen bestens vorbereitet. Der Chef des Hauses, Herr Andreas MAIR machte mit mir einen Rundgang durch die Lager- und Kühlräume. Alles hat seine Ordnung, die Hygiene und Sauberkeit sind ohnehin oberstes Gebot im Schloss Mitterhart. Auch die Rechnungen und Lieferscheine bezeugen mir, dass hochwertige Lebensmittel bevorzugt aus Österreich bzw. aus der Region eingekauft werden. Die Herkunft der Rohstoffe ist somit bestens nachvollziehbar. Es wird großer Wert auf die Qualität der Lebensmittel gelegt, das Ergebnis findet der Gast dann jeweils auf seinem Teller wieder.
Nach erfolgter Kontrolle hatte ich dann noch einen weiteren Termin in Wiesing um eine AMA Kontrolle in einem anderen Betrieb vorzunehmen. Ich fuhr erneut auf die Autobahn und hatte ein „déjà vu“ Erlebnis, - siehe erster Absatz meines Berichtes. Es geschah erneut an diesem Mittwoch im Mai wie eingangs beschrieben. Ich fuhr von Schwaz nach Wiesing, wiederum fährt ein bronzefarbenes Cabrio vor mir auf die Autobahn. Selbiges Prozedere, ich überhole, nehme Blickkontakt mit der mir bestens bekannten Schlossherrin auf, fuchtle mit meinen Armen, keine Reaktion! Was machte ich falsch??
Am Abend treffe ich wiederum im Schloss Mitterhart ein um der Familie Mair meinen jährlichen Tiroler Wirtshaus-Berater-Besuch abzustatten. Zur Erklärung für die Leser dieses Berichtes: Ich habe in diesem Falle eine Doppelfunktion. Einerseits kontrolliere ich die Herkunft der Lebensmittel im Auftrag der Agrar Markt Austria. Andererseits besuche ich einmal im Jahr jeden Mitgliedsbetrieb der Tiroler Wirtshauskultur um die Einhaltung der Kriterien zu überprüfen.
Der Chef des Hauses, Herr Andreas Mair hatte einen beruflichen „außer Haus Termin“, die Chefin, Frau Yvonne Mair einen privaten. Von dem genialen und mir bestens bekannten Service-Mitarbeiter, Herrn Gerfried werde ich freundlichst begrüßt. An einem freien Tisch nehme ich Platz und alsbald reicht mir Gerfried die sauber geschriebene Speisenkarte. Ich bitte um seine Empfehlung und so wähle ich wie folgt:
Gebratener Lachs mit Sauce Hollandaise, Spargel und Salzkartoffeln. Alsbald höre ich mir bekannte Geräusche vom Schneebesen in der Küche. Die warme Buttersauce wird tatsächlich frisch aufgeschlagen bzw. zubereitet! Nach angemessener Wartezeit serviert mir Herr Gerfried ein vorzügliches Fisch/Spargelgericht. Der Lachs ist auf der Hautseite knusprig gebraten, das Fischfleisch ist saftig und noch ganz leicht glasig.
So perfekt bereitet nur ein Könner diesen edlen „Fettflosser bzw. Räuber“ zu. Der weiße und der grüne Spargel sind noch etwas knackig und bissfest. So behält er seinen Geschmack und das Aroma. Die „Hollandaise“ ist ebenso nach allen Regeln der Kochkunst zubereitet. Der Geschmack sowie die Konsistenz sind schlichtweg ausgezeichnet. Später gratuliere ich Herrn Anton, dem jungen und engagierten Koch in der Küche.
Herr Gerfried ist für mich ohnehin der vorbildliche Service-Mitarbeiter und Dienstleister. Fachlich kompetent, überaus umsichtig, mit Scharm und Witz ausgestattet verkörpert er den perfekten „Gästeverwöhner“. Obwohl der Schlossherr und die Schlossherrin zu diesem Zeitpunkt noch nicht anwesend sind, werden die ankommenden Gästen (und meine Person) perfekt betreut. Ein Betrieb ist auch dann besonders gut geführt, wenn in Abwesenheit der Chefleute alles tadellos abläuft, und das tut es. – Ohne wenn und aber.
Inzwischen trifft Frau Yvonne ein und gesellt sich zu mir. Wir unterhalten uns vorzüglich, sie fragt mich, ob ich denn noch ein Dessert haben möchte. Aufgrund meines im Dezember 2013 gefassten Vorsatzes (nämlich ab Jänner 2014 jeden Monat ein Kilogramm abzunehmen) verneine ich. Yvonne zeigt sich Beratungsresistent und in kürzester Zeit reicht sie mir ein ausgezeichnetes, dunkles Schokoladenmousse. Es verfügt eine tadellose Konsistenz und ist gottlob nicht zu süß. Dazu gibt es ein Beeren/Fruchtmark von Erd- und Himbeeren, drei Himbeeren, ein wenig Schlagrahm und ein Minzeblatt. Vorbei sind meine Vorsätze und weitere 50 Gramm sind zu meinem Körpergewicht dazugekommen. So wird das nichts mit dem Abnehmen!
Nach geraumer Zeit kommt auch Andras von der TVB Sitzung zurück. Er nimmt am Tisch Platz und wir unterhalten uns über unterschiedliche Belange der Tourismuswirtschaft und anderes. Es ist höchst angenehm im Hause „Mair“. Das Schloss Mitterhart steht uneingeschränkt für Gastlichkeit und Gastfreundschaft.
Der Chef des Hauses, Herr Andreas Mair kann sehr stolz sein auf:
• Seine liebenswürdige und adrette Gattin Yvonne. Sie gibt dem Hause Flair und ist bei den unzähligen (Stamm) Gästen äußerst beliebt. Sie ist schlichtweg die perfekte Gastgeberin. Des Weiteren vermeidet sie jeglichen Blickkontakt mit „fremden“ Männern in fremden Fahrzeugen auf der Autobahn…..
• Herrn Gerfried, den genialen Mitarbeiter. Er ist viel mehr als „nur Kellner“. Er repräsentiert das Haus auf loyale Weise. Seine Aussage wie „ich bin sehr gerne hier bei Familie Mair beschäftigt“ sagt eigentlich alles. – Solche Mitarbeiter sind selten geworden und ein Segen für das Haus.
• Herrn Anton, den jungen Koch. Ich gehe zu ihm in die Küche und gratuliere ihm zu seiner Leistung. Ein perfekt zubereitetes Abendmahl, eine tadellose Präsentation der Speisen (ich sehe auch jene Gerichte der anderen Gäste,) verdient Lob und Anerkennung. – Ein großes Bravo für seine Leistungen.
• Alle anderen „dienstbaren Geistern“, welche vor- und hinter den Kulissen tagtäglich zum umfassenden Paket „QUALITÄT“ beitragen. Putzen, malen- und streichen, Blumen arrangieren, Vorbereitungsarbeiten tätigen, und vieles mehr. Es gibt unzählige Tätigkeiten, die der Gast nicht sieht, welche aber auch gemacht werden müssen. – Alles und immer zum Wohle des Gastes, welcher uns schlussendlich beurteilt!
Was könnte man besser machen? – Vielleicht anstatt der halben Zitronenscheibe zum Fisch (denn man kann so den Saft nur mühsam auspressen) empfehle ich eine üppige Spalte von der Zitrone, welche an den Enden abgeschnitten/gekappt wird. Dann lässt sich der Saft mit Hilfe einer Speisengabel perfekt auspressen. – Aber wenn ich keine anderen Probleme habe, dann geht es mir gut, so wie im Schloss Mitterhart.
Mittwoch, 7. Mai 2014