Besuchsbericht Waldgasthaus Triendlsäge // Seefeld
vom 14.01.2017
Wirtsleut mit Leib und Seele
Dieses Jahr ließ ich mir das märchenhafte Feeling durch die traumhafte Winterlandschaft zum weltbekannten Waldgasthaus Triendlsäge etwas außerhalb von Seefeld nicht nehmen in einer Pferdekutschenfahrt zu genießen. Da wird einem schon sehr kalt und man freut sich auf eine urige, gemütliche warme Stube. Der neu gebaute moderne Kachelofen mit dem knisternden Feuer gibt da schon viel Wärme, aber die nette Begrüßung der Wirtin Anne-Marie ist doch noch um etliches wärmer. Durch ihr herzhaftes lachen und ihre authentische Ausstrahlung, fühlt man sich auf Anhieb wohl und kann das angenehme und echte Tiroler Ambiente von Anfang an in vollen Zügen genießen. Man fühlt sich umsorgt, beraten und die ehrliche Gastfreundschaft geht tief in dein Herz und bleibt unvergesslich.
Die zwei Stuben sind von wahrhaft alten Zeiten und haben mittlerweile die klare Handschrift der zwei Wirtsleute. Viele alte aber nur originale Accessoires aus Arno’s Sammlung sind liebevoll an den Gesimsen der schönen und teils geschnitzten Wandvertäfelungen ausgestellt. Die neue Polsterung der an der Wand entlang gehenden Bänke sowie die neuen rustikalen Holztischplatten und die dazu passenden Vorhänge haben der großen Gaststube ein total neues und viel gemütlicheres Flair verhängt.
Bin auch des Öfteren im Sommer bei den Triendl’s und auch da gibt es viele antike Sachen aus der Sammlung rund ums idyllische Anwesen samt der Museumsreifen Säge zu sehen und erkunden. Der Arno weiß fast von jedem Stück die Herkunft, Gebrauch und Alter, sowie eine dazu passende Geschichte. Aber nun zurück zu seinem Spezialgebiet; Die Küche.
Wir hatten reserviert durften aber heute am großen gemütlichen heiß begehrten Stammtisch Platz nehmen.
In der Triendlsäge gibt es ausgezeichnete Hausweine und man brauch nicht lange in der Weinkarte herum zu suchen, aber auch die Empfehlung der Chefin ist immer ein Goldgriff.
Die Sellerieschaumsuppe war schon ein sehr exzellenter Einstieg in den vielversprechenden Abend. Der Geschmack, fein mild, sehr gehaltvoll und samtig die Konsistenz, sowie knusprig geröstete Brotwürfel, echt guat.
Ich weiß Arno ist ein Perfektionist und so sah auch die Hauptspeise aus. Gegrillte Medaillons vom Reh, Hirsch und Wildschwein auf einem Beet von frischem Röstgemüse und ein in Form gebrachter Kartoffelwirrler.
Ein kleines Salatbukett und eine, auf Zitronenscheibe gespritzte, Rosette hausgemachter Kräuterbutter sowie Preiselbeeren waren ebenfalls schön auf den Teller arrangiert.
Über Verarbeitung und Qualität kann man den Chef ohnehin nichts mehr vormachen, alles war grandios, das Fleisch schön rosa gebraten, fein zart im Biss und herzhaft im Geschmack.
Der krönende Abschluss war dann der selbst kreierte Kastanienwirrler.
Er wollte mir leider nicht verraten wie er das gemacht hat. Beim Arno probiere ich üblicherweise immer seine verschiedenen Kreationen vom Kaiserschmarrn.
Auf alle Fälle ist er in der Küche unersetzbar aber auch in der Gaststube ist es ein Muss für ihn immer wieder zu erscheinen. Es ist eine Ehre für den Gäste wenn der Chef sich stolz mit seiner weisen Tiroler Wirtshauskulturjacke und -schürze am Tisch präsentiert und ein wenig mit ihnen hoangaschtet. So auch mit uns. Wo sich unser Fachgespräch diesmal eher auf Skifahren, Urlaub und sonstigem beschränkte, vielleicht war es gerade deshalb für ihn sehr aufmunternd und relaxend da er ja sonst ständig in der Küche arbeitet und sich immer mit dem Kochen befasst.
Fazit:
Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.
Winston Churchill (1874-1965).
Ich glaube dieser Spruch passt zu Anne-Marie und Arno, den Sie sind mit Leib und Seele Wirtsleut, und Gastfreundschaft gutes Essen und Tiroler Wirtshauskultur ist für die beiden wie das Amen im Gebet. Danke für Euren unermüdlichen Einsatz im Zeichen der Tiroler Wirtshauskultur und ich wünsch Euch weiterhin viel Erfolg.
Es war einmal der 14. Jänner 2017