Besuchsbericht Isserwirt // Lans

vom 08.02.2011

Ich bin schon in Pension, meinte Herr Hansjörg Raithmayr mit einem Lächeln. Heuer im Dezember werde ich 70 Jahre alt. Ich konnte es gar nicht glauben, denn maximal sechzig davon hätte ich dem Chef des Hauses „zugestanden“. So fragte ich ihn nach dem Geheimnis seines jugendlichen Aussehens. Seine Antwort lautete: „Buggeln und den Mund halten“. Das war meine erste Lektion an diesem Tage im Isserwirt.
Seit 15 Generationen kümmern wir uns um unsere Gäste. So steht es im hübsch gestalteten Hausprospekt geschrieben. Aber Bilder können den IST-Zustand des Tiroler Wirtshauses nur teilweise wiedergeben. Denn „in Natura“ sieht doch alles viel attraktiver aus. Der Betrieb präsentiert sich sehr gepflegt, sauber und mit angenehmem Ambiente. Teils ist die Einrichtung mehr als hundert Jahre alt, dennoch in ausgezeichnetem Zustand.
Die Stuben, die WC Anlagen und der öffentliche Bereich sind peinlich sauber und gepflegt. Es war gar nicht einfach, mit dem Chef des Hauses eine Besprechung abzuhalten. War doch Frau Irene allgegenwärtig mit Putzlappen, Eimer und sonstigem „schweren Gerät“ unterwegs. Ursprünglich stammt sie aus Wien, aufgewachsen ist sie in der Oststeiermark und seit 24 Jahren im Isserwirt, erzählt sie mir. Eine interessante „Geschichte“. Sie achtet nicht nur auf Ordnung und Sauberkeit, sondern auch auf das Wohl der Gäste.
Speisenkarte benötigte ich keine, besuchte ich doch mit dem Chef des Hauses die Küche und ihren Küchenchef, Herrn Clemens Kirchmayr. Ein Blick genügte mir und ich wusste, hier ist ein Könner am Werk. Auch hier herrscht tadellose Ordnung und Sauberkeit vor. HACCP konform wird gearbeitet, alles hat seinen Platz.
Auf Empfehlung des Chefs entschied ich mich für die Milzschnittensuppe. In einer !! silbernen Suppentasse !! servierte mir Frau Irene eine heiße, kräftige und wohlschmeckende Rindssuppe. Die Milzschnitten waren fachlich tadellos zubereitet und geschmacklich ausgezeichnet. Mit frischem Schnittlauch abgerundet verdient diese Suppe ein uneingeschränktes „ausgezeichnet“.
Diese Beurteilung steht auch der Kalbsleber nach Sizilianischer Art zu. Drei Scheiben von der Kalbsleber waren auf den Punkt gebraten, mit jeweils einem Blatt vom Salbei gewürzt und gegrillten Scheiben vom Speck verfeinert. Dazu gab es ein „Tomaten Confit“, geschmorte Zwiebeln, ausnahmslos frisches Gemüse wie Broccoli, Karfiol, gelbe Rüben, Zucchini, Karotten, Lauch, eine Kirschtomate sowie einen grünen Spitzpaprika. Als Garnitur diente ein Sträußchen vom Blatt- und von der Kräuselpetersilie. Auch die Petersilienkartoffeln mundeten hervorragend. Die Zubereitung, die Anrichteweise sowie die Portionsgröße verdienten insgesamt ein hervorragend. [b]Die Qualität aus der Küche sowie vom Service kann insgesamt mit sehr gut beurteilt werden. [/b]
Mit den Wirtsleuten hatte ich noch ein umfangreiches und ausführliches Gespräch. Fünf von drei Kindern sind im Betrieb beschäftigt. Dies lässt uns hoffen, dass dieses ausgezeichnete Tiroler Wirtshaus auch in Zukunft noch viele Gäste erfreuen wird. Hinter jedem erfolgreichen Unternehmer steht eine tüchtige Frau!!
Dienstag, 8. Februar 2011 Ernst Schmiedhuber

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