Besuchsbericht Alpengasthof Matreier Tauernhaus // Matrei i. O.
vom 12.02.2020
Einst Einkehr der Säumer und Zuflucht vor den Naturgewalten …..
Ehrwürdig betrete ich seit meinem ersten Besuch im vergangenen Jahr dieses traditionelle Wirtshaus im Osttiroler Tauerntal. Familie Brugger ehrte im Jahr 2012 die Vergangenheit dieses geschichtsträchtigen Tauernhauses bis zu den Aufzeichnungen im Jahre 1207 im Zuge eines würdevollen Festes. Mit großer Wertschätzung ist diese Geschichte festgehalten an schönen Tafeln in der Samerstube, ein Museum der Samer, des Hospizes und dessen Wirtsleute.
In den Stuben sind die Tische liebevoll gedeckt und jeweils mit einer frischen gelben Tulpe dekoriert. Ich kann mir vorstellen, dass auch dem gesamten Team, so mitten in der kalten Jahreszeit, der Anblick einer solch frischen Blüte erfreut. Ja, es wird schon etwas dauern, ehe hier die Gräslein ans Tageslicht kommen, denn schon seit langer Zeit, Mitte November 2019, ist hier tiefster Winter. Sehr romantisch, aber besonders wichtig, dass man hier der Natur mit Respekt begegnet, denn man steht unmittelbar vor den schroffen Felsen der hohen Tauern.
Tanja, eine ganz herzliche und aufmerksame Bedienung, vertritt heut mit dem Team Familie Brugger mit Charme und voller Verantwortung bei den Gästen, Einheimischen und Sportlern. Gespannt studiere ich die interessant-gestaltete und informative Speisekarte. Es gibt ein sehr gut gewähltes Angebot an traditionellen Gerichten, besonders für den bärigen Hunger im Hochgebirge. Die Wahl ist heute für mich gar nicht so schwierig, denn die „OSTTIROLER SCHLIPFKRAPFEN mit BLATTSALATEN“ habe ich ins Auge gefasst. Die großen Teigtaschen hauptsächlich aus Roggenmehl mit einer Kartoffelkräuterfüllung, sind sorgfältig auf einem passend, schönen, weißen Teller im Kranz angeordnet, mit herzhaften Käse bestreut, obenauf zerlassene Bauernbutter und viel Schnittlauch – dieses Gericht ist unübertrefflich nach einem original Osttiroler Rezept. Die knackigen Blattsalate an einer feinen fruchtigen Marinade munden ebenfalls vorzüglich. Eine Bäuerin aus Matrei macht diese Schlipfkrapfen für das Wirtshaus – traditionell und regional. Auch Milchprodukte liefert der Bauernhof an das Matreier Tauernhaus. All diese Feinheiten erfahre ich im direkten Gespräch mit den Mitarbeitern in der Küche.
Auf dem Weg zurück in die Wirtshausstube begegne ich Peter Tembler, ein schon sehr bekannter Berg- und Schiführer aus meiner Urheimat Kals am Großglockner. Seit 5 Jahren gibt es hier, nicht weit entfernt, einen Eisklettergarten, der größte Österreichs mit 70 Klettertouren. Mächtig stolz ist Peter über den Erfolg dieses neuen Sportparks. Es ist schön zu beobachten, wie sich hier im Tauernhaus die Berg- und Schiführer am Stammtisch treffen, sich stärken und ihre Erfahrungen austauschen sowie den Ratsuchenden ihre Unterstützung anbieten. Und wie froh werden all die Sportler sein, dass es hier im Tauerntal so ein gemütliches traditionelles Wirtshaus gibt.
Mit großer Freude überreiche ich Tanja, als Vertreterin von Familie Brugger, das Qualitätssiegel für das Jahr 2020. Ein herzliches Vergelts Gott für die gute Bewirtung an die Wirtsleute, viel Gesundheit, Freude und Erfolg weiterhin für all die vielen Aufgaben und Herausforderungen an das gesamte Team.
Matrei, 12.02.2020
Maria Groder