Besuchsbericht Hotel Gasthof Adler // Innsbruck - Altstadt

vom 29.10.2020

Keine Inszenierung, keine Schau! Kein auswechselbares, schnelllebiges In-Lokal, keine seelenlose Touristenfalle! Das Team um Madeleine Hackl weiß ganz genau, was ihr Hotel und Restaurant in der historischen Altstadt auf keinen Fall sein soll. Die Wirtsleute und deren Team verfolgen andere Ziele, der Goldene Adler soll ein schnörkelloses und unverfälschtes typisches Tiroler Ambiente mit traditioneller Gastfreundschaft in die Tiroler Metropole zaubern. Die Tische sind sowohl auf der mit Kopfsteinen gepflasterten Altstadt-Terrasse als auch im Innenbereich sehr schön und dezent luxuriös gedeckt.
Überhaupt strahlt der seit einem Jahr zum Teil neu umgebaute Restaurantbereich mit der Kombination von alt und neu einen Hauch von elegantem Luxus aus. Auch die sehr technisch moderne und arbeitserleichternde Küche wurde hier sehr gut integriert obwohl in solch denkmalgeschützten Häusern Platzmangel immer eine große Herausforderung ist.
Wo wir jetzt schon mal in der Küche sind, gleich vorweg, es war die beste Mahlzeit, die ich bis dato hier gegessen habe. Es war eine super Leistung des Küchenteams unter der Leitung von Madeleine Hackl.
Ich genoss nämlich ein klassisches Gansl mit Rotkraut, gebratenen Serviettenknödeln und Kastanien. Als erstes muss ich die österreichische Qualität der Gans loben. Sie wurde aber auch schonend auf den Punkt genau gegart und aus den Karkassen wurde eine, für mich wirklich auszeichnungspflichtige, Orangensoße gezogen. Die Gravy, wie man sie in Amerika nennt, ist eine aus dem ausgelösten Gerippe der Gans gezogene und leicht abgebundene Soße. Wirklich fantastisch! Das Rotkraut und die flaumigen Serviettenknödel waren auch vom Feinsten.
Anschließend hatten die junge ambitionierte Chefin und ich noch ein ausführliches Gespräch und ich bin stolz, dass die junge Wirtin auch nach der Übernahme ein vorbildliches Mitglied der Tiroler Wirtshauskultur bleibt und diese Tradition beibehält. Ich wünsche Madeleine mit ihrem Team weiterhin viel Erfolg und Freude mit den herausfordernden Aufgaben in der etwas ungewissen Zukunft. Johann Pichler