Besuchsbericht Gasthof Karlsteg // Ginzling
vom 16.10.2020
Eine besonders zuverlässige Adresse für Gemütlichkeit und kulinarischen Genuss …….
Heute zeigt sich die Natur von seiner ungemütlichen Seite, aber das ist kein Problem. Die Reise geht ins Zillertal nach Ginzling. Dort weiß ich, dass uns eine besondere Gemütlichkeit in den wunderschönen Wirtshausstuben erwartet. Herr Moser, der Wirt des Hauses, weiß schon, dass wir kommen und wir werden ganz herzlich begrüßt. Meiner Freundin Helga darf ich heute dieses schöne Tiroler Wirtshaus vorstellen und sie zeigt sich gleich begeistert. Familie Moser versteht es wirklich sehr gut, die schon im Ursprung wunderschönen Räume mit liebevollen Details noch zusätzlich aufzuwerten. In der neu gestalteten Stube dürfen wir Platz nehmen. Sehr stilvoll und so passend in hellen Tönen wurden die Farben gewählt und gut abgestimmt zu dem prächtigen Kachelofen. Die Tischdekoration, ein roter Apfel auf Stroh im Glas, dazu brennt eine schöne Kerze. Das ist eine wohltuende Atmosphäre.
Und was uns auch noch auffällt, ein schönes Zitat in einem Wandbehang: „Dem Fröhlichen gehört die Welt, die Sonne und das Himmelszelt“. Ich denke, dass Familie Moser all die schönen Weisheiten auch lebt, welche Gertraud, die Wirtin, ganz liebevoll in schöne Zierkissen und Wandbehänge stickt. Zu dieser Stimmung passt jetzt der feine „HIMBEERSPRITZER“. Die Speisekarte ist edel gestaltet und das Angebot ist sensationell im Rahmen der herbstlichen Zeit. Im Fokus, regional und traditionell, liest sich die Liste der heimischen Lieferanten richtig gut. Vieles bezieht Familie Moser direkt aus „Ginzling“.
Ich nehme vorab eine Suppe. Serviert wird hier in zeitloser, weißer Klassik. Auf einem Platzteller ist ein tiefer Suppenteller, gefüllt mit einer „KÜRBISCREMESUPPE“. Ich würde sie als Schaumsuppe bezeichnen und sie ist zudem eine geschmackliche Überraschung. Obenauf die Schlagsahne, das nussige Kürbiskernöl und das knusprige Brotchips setzen der Suppe noch die Krone auf – Gratulation! Helga ist überaus erfreut, als sie die „KALBSLEBER AUF TIROLER ART“ im Speiseangebot entdeckt. Ohne Zwiebel bittet Helga dieses Gericht zu servieren, was kein Problem für Herrn Moser ist. Die Leberstücke sind ausgelegt in einer sämigen Sauce, obenauf gebratene Speckscheiben und geschmorte Tomaten - So wird Helga überrascht und genießt diesen Gaumenschmaus. Der Reis wird apart dazu serviert. Ich nehme als Hauptgericht die „BERGKÄSESPÄTZLE“. Serviert wird dieses traditionelle Gericht ganz originell in einer Eisenpfanne auf einem Holzbrett. Es ist immer spannend und überall anders, hier aber ganz besonders herzhaft. Die zarten, hausgemachten Butterspätzle und der Käse sind das Geheimnis. Familie Moser verwendet hierzu den Käse aus der „Heumilchsennerei Fügen“. Die knusprigen Zwiebelringe und der Schnittlauf obenauf geben dem Gericht noch eine gute Note drauf. Auch die „SALATE“ als Beilage in den klassischen tiefen Tellern schauen nicht nur optisch gut aus, die fein marinierten, grünen Salatblätter und die Gemüsesorten wie die Karotten, weißen Rüben, Kraut, und Radieschen sind alle individuell mariniert und ergänzen die Hauptgerichte wunderbar.
Herr Moser nimmt sich Zeit und wir unterhalten uns über verschiedene Themen, auch über die Veränderungen. An dem neuen Projekt der Tiroler Wirtshauskultur „ESSTISCH.TIROL“, welches gemeinsam mit den Fachhochschulen Innsbruck und Kufstein ausgearbeitet wurde, zeigt sich Herr Moser interessiert. Nun treffen wir auch Franziska Moser, die Tochter des Hauses. Sie zeigt uns das gemeinsame Familienprojekt - den „KRÄUTERGARTEN“. Hier wachsen, direkt unterhalb der Felsen, die vielen wertvollen Küchengeheimnisse.
Mit wirklich großer Freude darf ich nun das Qualitätssiegel der Tiroler Wirtshauskultur für das Jahr 2020 überreichen. Wir sagen ein ganz herzliches „Vergelt’s Gott“ für die hervorragende Bewirtung und wünschen den Wirtsleuten weiterhin viel Gesundheit, Freude und Erfolg für all die wertvollen Aufgaben.
Maria Groder