Besuchsbericht Gasthaus zur Brücke // Leutasch
vom 09.01.2020
Tradition, Geschichte, Leidenschaft und Zeitgeist …
… das sind die Wörter mit denen man den Schweigl Franz, seine Familie und sein Gasthaus Brücke am ehesten beschreiben könnte. Aber nicht nur gastronomische und kulinarische Leidenschaft habe ich bei ihm gefunden, im Frühjahr und Sommer steht immer eine große Harley Davidson vor der Tür und man hört aus der Küche Heavy Metal Musik dröhnen. Die Brücke ist immer eines der ersten Gasthäuser die ich im Jahr besuche, denn das Luitaschtal zeigt sich im Winterkleid besonders schön und unberührt schlafend. Dieses Jahr ist einiges los, denn hier gibt es eines der wenigen Plätze, wo man so erholsam und romantisch Langlaufen gehen kann. Dazu kommt, dass das gesamte Einzugsgebiet des Raumes Innsbruck oder Garmisch so nahe liegt.
Ich werde von Josef, dem flotten Kellner, der schon seit Jahren hier in der Brücke die vielen Stammgäste, Einheimische, Langläufer und Durchreisende betreut, aufs Herzlichste begrüßt. Auch Chefin Gabi, die üblicherweise die Bar betreut, begrüßt mich herzlich mit einem „Griaß di Johann“. Es ist schon kurz vor 14:00 Uhr, deshalb will ich die Bestellung so rasch wie möglich abgeben, damit die Küchencrew die Zimmerstunde genießen kann. Natürlich gibt es den ganzen Nachmittag eine kleine Karte, denn die Langläufer möchten am Ende der Strecke eine kleine Stärkung und so bleibt der Franz meist den ganzen Tag in der Küche.
Apropos Küche: Ich erbete mir ein klassisches Rindsgulasch, aber mit Beilagenwunsch Risotto von der Fisser Imperial Gerste, das ich unbedingt probieren wollte. Das Gulasch wird beim Franz aus Wadschinken, Schulter und Beinfleisch geschnitten und ist fein mit Fett und Sehnen durchzogen, daher nicht trocken, sondern saftig und zart. Der Geschmack und die Konsistenz sind hervorragend. Der Essiggurkenfächer und die Kirschtomate mit dem geschmückten Rosmarinzweig sind für das Sinnesorgan „Auge“ gedacht. Das Risotto ist ebenfalls perfekt gekocht und mit Steinpilzen und Parmesan verfeinert. Ein Parmesan “LOLY“ ist die Top-Garnitur. Ein fein marinierter grüner Salat rundet das ganze kulinarische Highlight in der Brücke ab. Trotz der späten Mittagszeit setzt sich Franz zu mir für ein ausgiebiges Fachgespräch.
In Bezug auf Regionalität war der Schweigl Franz schon immer ein wesentlicher Bestandteil für die Bauern und deren Produkte aus der Umgebung. Die Wirtsleute zeigen sich auch sehr aufgeschlossen für das neue Leuchtturmprojekt der Tiroler Wirtshauskultur und sind schon seit Anfang mit dabei. „ESSTISCH.TIROL“ Energieküche – Tiroler Küche – für jedes Bedürfnis – in bester Qualität. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Franz wie immer mit seinem jungen, engagierten und kreativen Team die Gäste mit so manchen speziell-zubereiteten Gerichten begeistern kann.
Nicht nur Kellner Josef, sondern das gesamte Team, allen voran Franz und Gabi, haben eine sympathische und ungezwungene Art mit den Gästen und Einheimischen umzugehen. Sie sind authentisch im Herzen, haben den Zeitgeist verstanden, welches hier für die gute Stimmung sorgt und das zeigt sich auch im Erfolg. Nun bedanke ich mich ganz herzlich für die gute Bewirtung und überreiche Franz das Qualitätssiegel der Tiroler Wirtshauskultur für das Jahr 2020 und wünsche weiterhin viel Gesundheit, Freude und Erfolg für all die schönen Aufgaben als Tiroler Wirtsleute.
Unterleutasch, am 09.01.2020
Johann Pichler