Besuchsbericht Gasthof Zur Brücke // Leutasch

vom 03.01.2017

Der kreative „Schweigl“
Von Mittenwald aus schlängelt sich eine etwas schmale Bergstraße durch die berühmte Leutascher Klamm (hoffentlich begegne ich den sagenumwobenen „Klammgeist“ nicht) bis zu einer ersten Brücke. Von dort öffnet sich das wunderschöne Luitaschtal bis nach Buchen, und ungefähr in der Mitte geht es links über den Sattel nach Seefeld. Das vierte Gasthaus nach der Klamm ist das Revier der Familie Schweigl. Gasthaus zur Brücke, eingebettet in diesem malerischen und Inspiration einflößenden Tal. Der wohl berühmteste Autor des Tales ist Ludwig Ganghofer, der natürlich auch schon in der dem Gasthof Brücke des Öfteren einkehrte. Wie bereits im Vorjahr ist das Gasthaus zu Brücke in Leutasch beim "Schweigl" einer meiner ersten Besuche im neuen Jahr 2017.
Nach der herzlichen Begrüßung der Chefin Gabi nahm ich am großen Stammtisch neben der Bar im Eingangsbereich Platz, da diesmal in den urigen, gemütlichen Gaststuben leider kein Platz mehr zu ergattern war. Auch den Stammtisch durfte ich später noch mit acht holländischen Gästen teilen, die schon des Öfteren hier waren und mir erzählten, dass dieses Haus ihnen empfohlen wurde. Sie haben es auch diesmal sehr gelobt. Gutes Essen, gutes Preis-Leistungsverhältnis, netter, freundlicher, professioneller Service und gemütliches Tiroler Ambiente.
Wie schon erwähnt, ist dies ein Gasthaus, das viele Geschichten aus den vorigen Jahrhunderten erzählen kann. Der Spruch des Hauses ist in der Ganghoferstube im Holz eingeschnitzt und stammt von L. Ganghofer (anno 1913) persönlich. Viele der schönen Gewölbe sind noch erhalten, ja sogar in der Küche ist vorschriftsmäßig renoviert worden. Der „Schweigl Franz“ weiß fast zu jedem Stein oder Loch in der Wand eine Geschichte. Gleich nach dem Eingang ist, so wie es eben früher war, diese große Diele in der die Ausschank (Bar) und der große gemütliche Stammtisch untergebracht worden sind.
Kulinarisches: Nachdem ich die sehr schön gestaltete Speisekarte, (speziell die Seite mit Franzl’s Tagesgerichte) studiert habe erbat ich mir das „Cotta von der Forelle an Maracuja-Vinaigrette“. Klingt nach einer sehr interessanten Vorspeise, ich wartete gespannt. Fein cremigen Forellen-Cotta mit edlem Geschmack, sehr schön und schlicht angerichtet. Einfach genial!





Als Hauptspeise aß ich die „Gamsleber nach Art der Wilddiebe“ (hoff‘ da Franz war da beim Schiaßen nit dabei?). Bessere Qualität gibt’s nimma! Einfach ein seltenes Gustostückerl. Ein bisschen mehr von dem guten Kürbis-Chutney hätte es noch vertragen.
Es ist für mich faszinierend, was dem Schweigl immer wieder einfällt. Viele Inspirationen werden wohl schon vom Schweigl Junior kommen, den ich auch in der Küche antraf. Nachdem alle schönen und sehr guten Kreationen in mir verschwunden waren, überließ ich den gemütlichen Stammtisch den Gästen und zog mich an die Bar zurück. Dort genoss ich mit den Wirtsleuten den selbst angesetzten „Gabi’s Nussschnaps“ nach Uromas Rezept.
Heute, sowie auch sonst immer wenn ich unter dem Jahr in der Brücke einkehre, ist das Gasthaus in feinst säuberlichen Zustand und alle sind immer engagiert, motiviert und mit viel Herzblut bei der Sache. Wünsche den Schweigl’s noch eine super gute Saison sowie viel Gesundheit in 2017.
3. Jänner 2017 Johann Pichler

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