Erstbesuchsbericht Stiegl-Bräu // Innsbruck

vom 06.11.2023

Allein die Chronik des im Jahre 1933 erbauten Hauses in dem der Traditionsgasthaus „STIEGLBRÄU“ von Anfang an untergebracht war, ist es ein Teil der Geschichte der Tiroler Wirtshauskultur. Der Landhausplatz, auch der Sitz der Landesregierung ist gegenüber und so ist es natürlich auch nicht verwunderlich das hier speziell Politik und Wirtschaft ein und aus gingen und immer noch gehen. Speziell unser Altlandeshauptmann (Walli) war fast ein täglicher Stammkunde des Stieglbräus.

Das Wirtshaus ist ein Ort wo sich Leute (früher vorwiegend Männer) die Gesellschaft unter seinesgleichen sucht. Wohin sie sich aus der Enge der Büros oder Wohnungen ja fast flüchten um andere Gesichter zu sehen. An diesen Tischen sind schon zahllose Freundschaften entstanden und nicht wenige zerbrochen. Bin mir sicher in diesen berüchtigten Stuben wurde zu allen Zeiten Politik gemacht, wurden Parteien gegründet, Geschäfte abgeschlossen usw. usw.. Nicht umsonst war der Tiroler Revoluzzer bzw. Freiheitsheld Andreas Hofer auch ein Gastwirt.

Und so ist es wie bei vielen Wirtshäusern wo die Wirte für ihre Erhaltung kämpfen. Die Miete, die Mitarbeiter, eine gute Küche, ein freundliches gutes Service, die erforderliche Sauberkeit, sowie die immer größer werdende Bürokratie ist ein Teil welcher jeder als normale Voraussetzung erwartet. Da kann es schon einmal vorkommen das einige Sachen für den Wirt zu kurz kommen, wie Familie, Freizeit, Freunde, oder einfach andere Gedanken.

Bin schon der Meinung, dass Nicola und Stanka mit ihren zwei kleinen Kindern und dem jugendlichen Elan sowie ihrer Leidenschaft und Willenskraft diesen Spagat schaffen werden. Genau deswegen präsentiert sich das liebevoll dekorierte Restaurant auch in einem blitzsauberen und perfekten hygienischen Zustand.
Das Lokal ist in drei verschiedenen Stuben aufgeteilt.  Bräustüberl, Paracelsus Stube und Jagdstube dazu ist noch einen Gastgarten und eine eigene Stieglbar. Die Einrichtung mit viel Holz, Utensilien einer Brauerei und die Wandmalereien zeigen immer biertrinkende Gesellschaften in Wirtshäusern. Typisch für ein Bräuhaus.
Die Speisekarte ist ebenfalls klassisch ausgerichtet mit fast ausschließlich traditionellen Tiroler und österreichischen Speisen. Auch bei der Präsentation wird kein großes „Schicki-Micki" betrieben. Wie eben meistens in den Bräuhäusern sind die Portionen nicht klein gehalten.

Die Speisen schmecken sehr gut und zeichnen sich mit sehr guter regionaler sowie saisonaler Qualität aus.
Das Service ist freundlich, nett und effektiv. Das Stieglbräu ist ein wunderbarer Platz mitten in der Stadt und doch etwas abseits vom großen Touristenrummel der Altstadt und eignet sich sehr gut für größere Gruppen und besondere Anlässe.

Hiermit möchte ich Herrn Nicola Radulov herzlich gratulieren für sein großen Engagement und ihm viel Freude und Positives für die großen Herausforderungen zur Erhaltung der Tiroler Wirtshauskultur wünschen. Bestätige hiermit die Aufnahmen zu unserem Verein.        
 
Innsbruck, am 06.11.2023
Johann Pichler
 
 

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