Besuchsbericht Hotel Tannenhof // Ischgl

vom 13.04.2022

Wenn ich zum Tannenhof nach Ischgl fahre, fährt immer ein gewisses „weiß ich nicht“ mit. Ich beschreibe es so: Ischgl ist einer der berühmtesten Skiorte, durch die Corona-Pandemie in ganz Europa noch bekannter. Das heißt hier treffen sich so viele verschiedene Kulturen und das auf kleinstem Raum, wie wohl nirgends anderswo.  Und so hat sich in Ischgl wohl schon fast eine eigene Kultur entwickelt, die Tourismuskultur ohne Grenzen. Es gibt natürlich auch viele andere Tourismushochburgen, aber Ischgl ist immer ein Trendsetter. Kulturen entwickeln sich immer weiter. Das heißt von der vorhergehenden Generation Übernommenes erhalten, verbessern oder verändern. Da ich nun von der alten Generation bin, hoffe ich, dass die Tiroler oder speziell die Ischgler Weitsicht haben und einen Teil der alten Kulturen erhalten und pflegen. „Ich weiß nicht“, ob die Ischgler den Spagat schaffen.

Bei Familie Zangerl im Tannenhof funktioniert das sehr wohl! Die Senior-Chefin ist neben den jungen Wirtsleuten ebenfalls ständig vor Ort und pflegt die traditionelle und berühmte Tiroler Gastfreundschaft wie eh und je.
Florian der junge Wirt, der nebenbei noch eine Landwirtschaft betreibt, versorgt das Wirtshaus mit möglichst vielen hauseigenen Produkten. Auch sonst wird strengstens darauf geachtet, dass nur Produkte aus dem Tal oder Tirol eingekauft werden. Die alte Schule des Kochens beherrscht Florian perfekt. Er verarbeitet das ganze Tier und deshalb sind Innereien wie Leber oder Beuscherl nicht allzu lange auf der Speisekarte zu finden, denn diese sind schnell ausverkauft!

Im Tannenhof herrscht noch das bodenständige, persönliche und kommunikative Tiroler Ambiente. Ich habe den Eindruck, dass die Familie Zangerl den großen Druck des Ischgler Gastronomiemottos „schneller, besser, höher, weiter, mehr“ standhält und ihrer Linie der authentischen Tiroler Herzblut Wirtsleut‘ treu bleibt. In Zeiten des weltweiten Wandels suchen immer mehr Gäste und auch Einheimische, Wirtshäuser die die Wertschätzung an der Natur, Tier, Mensch und Lebensmitteln nicht verloren haben.

Mit großem Stolz und Dank übergab ich das Qualitätssiegel 2022 und wünschte der sympathischen und fleißigen Familie viel Gesundheit und Freude, um die herausfordernden Aufgaben in Zukunft zu bewältigen.  

Johann Pichler
 

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