Besuchsbericht Gamskogelhütte // Westendorf
vom 22.09.2021
Ein Tiroler Almwirtsteam mit richtig viel Herzblut …….
Die Freiheit in den Bergen heißt nicht, alles tun zu können, was man will. Freiheit heißt, nicht alles tun zu müssen, was man soll. Heute zu Beginn des Frühherbstes fahre ich nach Westendorf in die Windau, in das bezaubernde Almtal. Hier hat schon die stade Zeit begonnen. Das Vieh wurde ins Tas getrieben und dort feierlich und dankend empfangen. „Es war ein guter Sommer“, meint ein Bauer, der soeben mit Aufräumarbeiten beschäftigt ist. Anders ist es jedoch bei der Gamskogelhütte, genannt auch die „GAMS“, da ist heute, trotz bedecktem Himmel, jede Menge Betrieb. Viele Wege und Touren führen in dieses Tal, nicht nur für Wanderer, sondern stark zunehmend auch für Mountainbike-Fahrer. Die Gamskogelhütte liegt ideal für eine nette Rast. Man kann die Zeit gut nützen, um alle Akkus aufzuladen. Dafür hat die Wirtshausfamilie kulinarisch und technisch gut vorgesorgt.
„Jo grieß di, ah du bisch a wieder amol do“, so klingt hier die herzliche Begrüßung von Renate, ein Urgestein von einer ganz authenten und super flotten Kellnerin. Barbara, die engagierte Wirtin der Gams, ist heute auch im Service. Und Peter, der Wirt, stemmt mit seinem Team die Arbeit der Küche. Die rüstige Seniorwirtin kann ihrer Berufung als Hüttenwirtin dieses Tales immer noch gerecht werden, denn sie hilft mit wo sie kann und kümmert sich ganz persönlich um die Gäste und Einheimischen, die hier vorbeikommen. Die Speisekarte im Lodenumschlag mit dem Symbol der Gams ist ein Hingucker. Sie beinhaltet das, was sie von außen verspricht - eine kurze, rührende Geschichte zur Gams und ein großartiges Angebot, traditionell und auch im Trend der Zeit mit regionalen Produkten - so nah wie möglich - versteht sich. Heute probiere ich die „TIROLER GRAUKASSUPPE“. Barbara serviert einen großen Suppenteller von der fein würzigen, heimischen Spezialität – sie schmeckt einfach lecker. Und nun folgen die köstlichen „MOOSBEERNOCKEN“. Wiederum eine reichliche Portion mit drei großen Nocken und einem cremigen Vanilleeis – eine almerische Götterspeise.
Natürlich ist die Arbeit in der Gamskogelhütte nicht immer romantisch, aber am Ende des Tages ist es ein Privileg für die Wirtsleute und ihrem Team hier sein zu dürfen. Deshalb darf ich Barbara mit großer Wertschätzung und einem herzlichen „Vergelt’s Gott“ das Qualitätssiegel für das Jahr 2021 der Tiroler Wirtshauskultur überreichen. Ich wünsche der Familie Magreiter und ihrem Team beste Gesundheit und noch viel Freude und Erfolg für all die Aufgaben und auch Herausforderungen.
Westendorf am , 22. September 2021
Maria Groder