Erstbesuchsbericht // Restaurant Hiasl's Stubn, Serfaus

vom 19.09.2013

Allgemeines
Im Tiroler Oberland war ich unterwegs als mich die Nachricht ereilte, dass sich ein Restaurant in Serfaus an der Tiroler Wirtshauskultur interessiert. Ich möge doch so rasch wie möglich nachsehen, ob dieser Betrieb den Kriterien des Vereins entspräche.
So machte ich mich an diesem herrlichen Spätsommertag auf den Weg nach Serfaus in Tirol - im Herzen der Alpen - um der Familie Kirschner meine Aufwartung zu machen. Der Erstbesuch findet wenn immer möglich als „mystery Check“ statt, damit ich mir ein umfassendes Bild machen kann.
Service – Ambiente - Tirolnote
Bei meinem Eintreffen in der „hiasl’s stubn“ werde ich bereits an der Türe von Herrn Markus Lautenschlager, dem freundlichen Service-Mitarbeiter begrüßt. Er begleitet mich zu einem freien Tisch und reicht mir die sauber geschriebene und gut lesbare Speisenkarte. Selbige studiere ich aufmerksam und entscheide mich wie folgt:
Kulinarik
Rinderbouillon mit hausgemachten Grießnockerl und Wurzelgemüse. Bis zum Service der Suppe begutachtete ich aufmerksam die Speisenkarte und zählte: 2 Mal handgemacht, 10 Mal hausgemacht, 2 Mal heimisch, 1 Mal hausgebeizt und 1 Mal gerührte Preiselbeeren. – Ich wurde skeptisch. Denn des Öfteren bei meinen unzähligen Restaurant- und Wirtshausbesuchen stelle ich fest, dass diese Bezeichnungen nicht immer den Tatsachen entsprechen. Im „Falle der hiasl’s stubn“ sollte ich mich gehörig täuschen, wie es sich später herausstellte.
Nun, die Suppe war gut und wohlschmeckend, das Nockerl ohne Tadel, die feinen Streifen vom Wurzelgemüse perfekt auf Punkt gegart und noch leicht knackig. Dazu gab es reichlich frischen Schnittlauch, - so muss dieser österreichische Suppenklassiker schmecken.
Als Hauptgericht erbat ich mir die geschmorte Ente „Bayerische Art“ mit hausgemachtem Rotkraut und Kroketten. Nach einer angemessen kurzen Wartezeit reichte mir der wirklich bemühte und aufmerksame Markus auf einem rechteckigen Glasteller eine vorzügliche Ente. Das Fleisch war zart und weich, das Rotkraut mundete vorzüglich. Es gab noch einen Grieß-Maroniknödel von sehr guter Qualität und einige Kartoffelkroketten. In einer kleinen Glasschüssel wurde zudem noch etwas Apfelmus mit einer Zucht-Heidelbeere gereicht.
Sowohl die Zubereitung wie auch die Präsentation verdienen ein: SEHR GUT!
Dies trifft ganz besonders auch auf den Nachtisch zu. Als ich nach der Dessertkarte fragte schaute mich Markus doch etwas erstaunt an. Wie kann dieser Mann zu Mittag drei Gänge verzehren??? – so konnte ich es auf seiner Stirn lesen?? –



Nun, grundsätzlich esse ich auch viel weniger. Bei einer Neuaufnahme nehme ich die Kulinarik immer ganz besonders ernst und so kam meine Wahl zu Stande. Normalerweise esse ich zu Mittag maximal eine Suppe bzw. Vorspeise und einen Hauptgang. Am Abend gewöhnlich dann gar nichts mehr. – Nun aber zur Süßspeise.
Es handelte sich um ein hausgemachtes Schokoladensoufflé mit Vanillesauce, Walusseis und Schlagrahm. In einem tiefen Teller bekam ich ansprechend arrangiert einen sehr guten Schokoladenauflauf, garniert mit Himbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, einer „Andenbeere“ (Physalis) und einem Minzeblatt. Dieser süße Abschluss stelle den krönenden Abschluss des opulenten Mahles dar. Bereits hier konnte ich erkennen, dass Könner am Werke sind.
Zusammenfassung und Empfehlung
Es dürfte sich herumgesprochen haben, dass hier ein Gast sitzt, der einerseits ungewöhnlich viel isst und sich auch noch Notizen macht. Unerschrocken näherte sich der Chef des Hauses, Herr Reinhard Kirschner meinem Tisch. Ich „outete“ mich als Berater der Tiroler Wirtshauskultur. Nach und nach nahmen sowohl die Chefin des Hauses, Frau Gabriela Kirschner und der Junior- und Küchenchef, Herr Gerald Kirschner sowie der zweite Küchenprofi, Herr Anton Scharmer am Tisch Platz. Wir hatten ein sehr angenehmes Gespräch!
Bei der Unternehmer-Familie handelt es sich um äußerst sympathische und engagierte Fachleute. Das Gespräch war interessant und fundiert. Ich durfte die Küche, die Kühl- und Lagerräume inspizieren und feststellen, dass hier sehr sauber und korrekt gearbeitet wird. Sowohl die Bevorratung, die Lagerhaltung wie auch die Zubereitung in der modernen Küche sind vorbildlich.

Besonders gut hat mir gefallen:
- Die zahlreich anwesenden Gäste, vor allem auch die einheimischen Gäste aus dem Ort - Die Ehrlichkeit im Angebot - Die Verarbeitung hochwertiger, bevorzugt heimischer Rohstoffe - Die Qualität aus der Küche und der Service/Dienstleistung - Das solide Verhältnis von Preis zu Leistung - Die allgemeine Ordnung, Sauberkeit und tadellose Hygiene - Das umfassende, ausgewogene Angebot - Die höchst engagierte, sympathische Unternehmer-Familie

Als Verbesserungsvorschlag hatte ich anzubringen:
- Dem Standort und der Lokalität angepasste Musik (wurde auch sofort umgesetzt) - Einen Knochenteller zum Fleischgericht mit Knochen einstellen - Die attraktivere Gestaltung der Speisenkarte
Insgesamt kann ich mein (kulinarisches) Erlebnis mit besonders positiv einstufen.
Daher empfehle ich dem Vorstand des Vereins der Tiroler Wirtshauskultur, das Restaurant hiasl‘s stubn als Dorfwirtshaus in den Verein aufzunehmen.
Die Familie, besonders aber auch der Juniorchef Herr Gerald Krischner versprühen eine positive Energie, sodass ich mich bereits heute auf meinem nächsten Besuch im Jahr 2014 freue.

Ernst Schmiedhuber 19. September 2013

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