Besuchsbericht // Hotel zur Post, Alpbach

vom 28.05.2009

Allgemeines
Als ich vor knapp einem Jahr das Wirtshaus zum ersten Mal besuchte, war ich mir aufgrund der damaligen Situation nicht sicher, ob der Betrieb zum Verein der Tiroler Wirtshauskultur passen würde. Erst ein längeres Gespräch (Telefonat) mit Herrn Hausberger stimmte mich zuversichtlich. Inzwischen hat es offensichtlich personelle Umstrukturierungen gegeben und diese haben dem Hause „sehr gut getan“. Unter Anderem ist für mich die freundliche Dame am Telefon neu. Meine Anfrage, ob der Betrieb geöffnet sei und ob ich zu Mittag essen könne beantwortet sie freundlichst und kompetent.
Es ist ein heißer Frühlingstag und selbst im Alpbachtal „klettert“ das Thermometer auf 30°C. Ich nehme auf der ordentlich arrangierten Terrasse Platz und beobachte die anwesenden Gäste. Die Tischkultur geht für eine Terrasse in Ordnung, alles ist sauber arrangiert und ordentlich. Ein späterer Besuch der Toilette Anlagen überzeugt mich auch dort durch die tadellose Sauberkeit und Hygiene.
Service – Ambiente - Tirolnote
Unverzüglich nimmt mich der freundliche Service-Mitarbeiter in Empfang und reicht mir die Speisenkarte. Diese ist abgegriffen, die Einlageblätter sind teils eingerissen und die Blätter sind schlecht kopiert. Dies habe ich bereits im letzten Jahr in meinem Besuchsbericht kritisiert (18. September 2008). Eine mäßige Vorstellung des Angebotes, wenn man weiß, dass die Speisenkarte unter Anderem auch die Visitenkarte eines Restaurant-betriebes (Wirtshauses) darstellt. Keinerlei Hinweise auf die Mitgliedschaft zur Tiroler Wirtshauskultur sind in der Karte erkennbar. Dazu komme ich noch später in diesem Bericht. Herr BALAZS LAKATOS (BALI) betreut seine Gäste mit großer Umsicht, freundlichst und kompetent. Er geht auf die Wünsche der Gäste ein und verrichtet seine Arbeit offensichtlich gerne und mit Freunde.
Kulinarik
Von der Standartkarte wähle ich die Spargelcrèmesuppe. Diese wird heiß in einer hübschen, weißen Porzellan-tasse serviert. Die Suppe ist leicht gebunden und sehr geschmackvoll. Einige, knackig gekochte Spargelstücke sowie etwas frischer Schnittlauch runden diesen saisonalen Suppenklassiker perfekt ab. Als Hauptgericht erbitte ich mir von „BALI“ den Rindertafelspitz auf Blattspinat und Krensauce, serviert mit Röstkartoffeln. Auf einem ovalen, weißen Porzellanteller bekomme ich zwei zarte, weiche Scheiben vom Tafelspitz. Diese sind auf einem gut abgeschmeckten Blattspinat angerichtet. Die Krensauce überzeugt mich durch ihren Geschmack wie auch durch ihre Konsistenz. In einer extra Schüssel werden unregelmäßig gebratene Röstkartoffeln gereicht. Auch die gehackten Zwiebeln waren teilweise etwas „dunkelbraun“.
Zum süßen Abschluss erbat ich mir die Vanille – Crème brûlée, fein garniert. Auf einem großen Glasteller wurde mir wie folgt serviert: ein Nockerl vom Sauerrahmeis, zwei halbe Erdbeeren, ein Fächer vom Apfel, eine Orangenscheibe sowie ein Minzeblatt. In einem Schälchen befand sich eine ausgezeichnet gebrannte Krem. Dieses Dessert war sowohl von der Portionierung, von der Anrichteweise wie auch von der Qualität ausgezeichnet.
Die Küchenqualität im Hotel zur Post kann mit sehr gut beurteilt werden. Die Servicequalität von Herrn „BALI“ ohnehin.

Zusammenfassung und Anregungen
Die beiden Köche, Herrn Robert Adlassnig und Herrn „Memo“ besuchte ich in der Küche. Die Küche ist neuwertig, sauber und offensichtlich macht es den beiden Freude, in dieser Umgebung ordentliche Resultate zu erbringen. Zum Teil sind sie schon jahrelang im Betrieb. Insgesamt kann ich den beiden zur erbrachten Qualität gratulieren. Auch jene drei Gäste am Nebentisch waren von der Küchenleistung sehr angetan. Es gab die Maishendlbrust, das Gulasch und die Schweinemedaillons.
Herrn Robert Adlassnig habe ich das Gütesiegel der Tiroler Wirtshauskultur für das Jahr 2009 gerne und direkt übergeben. Ich teilte ihm mit, dass ich Herrn Hausberger in absehbarer Zeit bezüglich des AMA – Herkunftssicherungssystems kontaktieren werde. An diesem wird teilgenommen.
Besonders gefallen hat mir:
• Die freundliche Dame am Telefon • Die allgemeine, tadellose Sauberkeit und Ordnung • Die hygienisch einwandfreien Toilette- Anlagen • Die ausgezeichnete Qualität aus der Küche • Die auffallend angenehme Serviceleistung von Herrn Bali • Das saisonale Spargelangebot • Die korrekte französische Schreibweise von der gebrannten Krem

Zu verbessern ist:
• Die Gestaltung der Speisenkarte - ich stehe jederzeit hilfreich zur Seite

Ernst Schmiedhuber 28. Mai 2009

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