Besuchsbericht Gasthaus Nester // Stumm i. Z.
vom 06.12.2019
Regionalität und Tradition im absoluten Trend der Zeit ……
Was für ein schöner Tag, der Spätherbst zeigt heute seine magische Seite. Die Felder, die Hügel und die Bäume sind von leichtem Raureif überzogen, die Schattenseiten zeigen schon ihre einzigartigen Kristallstrukturen und die Berge strahlen bereits im Weiß des frischen Schnees. Meine Reise geht ins Zillertal nach Stumm – ein ganz besonderer Ort. Atemberaubend, nun steh ich an einem der schönsten Dorfplätze unseres Landes und direkt vor dem Gasthof Nester.
Mit großer Achtung betrete ich dieses ehrenwürdige traditionelle Wirtshaus. Ich staune nicht schlecht, wie hinter den so gut erhaltenen Mauern, der Trend der Zeit Einkehr gehalten hat. Sehr stilvoll wurden hier die gepflegten alten Möbel und Täfelungen der neuen Einrichtung angepasst und optimal mit dezent-schöner Dekoration ergänzt. Von Andrea, der Servicedame, werde ich herzlich begrüßt und auch bedient. Als Aperitif nehme ich einen „GRANTA SPRIZZ“, das ist ein feiner aufgespritzter Preiselbeer-Likör. Die Speisekarte ist edel gestaltet. Es gibt ein sensationelles, regionales und traditionelles Angebot auf hohem Niveau. Andrea bringt mir nun einen netten Gruß aus der Küche. Es riecht schon so gut – selbstgebackenes Brot mit Kürbiskernen und dazu „GRAMMELSCHMALZ“ – einfach gut! Auf die „KASTANIEN-CREME -SUPPE“ bin ich ganz neugierig. In einer türkisblauen, in sich gemusterten Schale wird sie serviert, die feine Creme-Suppe mit zarten Scheiben von den edlen Früchten des Kastanienbaumes. Dazu schön angerichtet auf einem violetten kleinen Teller zwei „GROIGG’N KRAPFERL“. Das sind gebackene Teigtaschen, gefüllt mit Grammelschmalz auf Kartoffelpüree und kleine, zarte, gedämpfte Rote Bete –Nicht nur farblich, sondern auch geschmacklich - sensationell gut.
Den „PIKANTEN WINTERSALAT“ nehme ich als Hauptgericht. Auch dieses Gericht wird von dem kreativen Küchenteam farblich so passend und liebevoll zubereitetet. Bei mir kommt große Freude auf, diese Wahl getroffen zu haben. Auf einer grauen, flachen, großen Schale sind an einer fein-fruchtigen Marinade Mandarinen, Weintrauben, Granatäpfel und Walnüsse angerichtet. Rundum garniert mit cremigem Schafkäse und Wachteleiern, obenauf zarte Scheiben vom geräucherten heimischen Hirschschlögel –Gratulation zu dieser Kombination.
Andrea, die fleißige und zuvorkommende Servicedame, sorgt hier schon seit 25 Jahren für das Wohl der Gäste, das ist wirklich erstaunlich und es zeigt, dass beim Nester ein besonders angenehmes Betriebsklima herrscht. Auch Anna, sie bedient die Kunden im angrenzenden Metzgerladen, hat ein gutes Gespür für die Kunden und kann diese fachlich gut beraten, denn ihr Beruf ist Köchin, den sie hier beim Nester gelernt hat. Georg Hauser, der Wirt und Küchenchef des Hauses, nimmt sich Zeit für ein kurzes Fachgespräch. Ich lerne hier einen engagierten und tatkräftigen jungen Tiroler Wirt mit Welterfahrung und Treue zu seinen Wurzeln kennen. Nun kommt auch die Seniorwirtin, Frau Monika Hauser, zu uns an den Tisch. Rührende Geschichten hat sie zu erzählen. Und im Laufe des Gespräches kommen wir dahinter, dass uns so manch eine Begebenheit verbindet.
Es ist einfach spürbar, dass hier die Wirtsleute ein unermüdliches Engagement leisten. Das Service und die Dienstleistung im Haus Nester verdient daher ein uneingeschränktes Lob. Mit wirklich großer Freude überreiche ich die neue Urkunde der Tiroler Wirtshauskultur mit dem Qualitätssiegel für das Jahr 2019. Wünsche weiterhin viel Gesundheit, Freude und Erfolg für all die schönen Aufgaben.
Dezember 2019
Maria Groder