Besuchsbericht Hotel Tannenhof // Ischgl

vom 07.02.2019

Wirtschaft kommt von Wirt- und –schafft…

… das heißt der Wirt muss viel schaffen, damit die Wirtschaft angekurbelt wird. Da gab es einmal einen Slogan der Wirtschaftskammer: „Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut“. Dieser Satz ist bald wieder verschwunden, denn der Unternehmer sollte nicht für das Wohlergehen eines ganzen Volkes zuständig sein. Auch er hat ein Recht auf Freizeit und Familie. Ja, früher gab es das alles nicht, da wurde Arbeit, Freizeit, Familie, Urlaub usw. alles in einem Wort zusammengefasst: Leben.
So hat mir das Florians Mutter, die meistens den Nachmittagsdienst im Restaurant und der Rezeption übernimmt, erzählt. Es ist natürlich immer schon sehr schwer gewesen, mit dem Wandel der Zeit mitzuhalten. Dazu kommt noch, dass es sich hier ja um zwei Unternehmen handelt: das Hotel-Restaurant und die Landwirtschaft. Um beides immer auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen gehört schon eine gehörige Portion Selbstvertrauen und viel Mut sowie Leidenschaft dazu, welche die Familie Zangerl in die Wiege gelegt bekommen hat.
Ich fuhr am späten Nachmittag statt zum Aprés-Ski zum Hotel Tannenhof, um die Ruhe und Gastfreundschaft der Familie Zangerl zu genießen. Wie schon erwähnt, war auch diesmal die sympathische Senior-Chefin vor Ort und begrüßt alle mit einem freundlichen Lächeln.
Wer mich kennt, weiß, dass ich stets versuche ein Gespräch aufzubauen und so sprachen wir über Gott und die Welt. Mich interessierte diesmal vor allem, wie die Landwirtschaft mit dem Hotel- und Restaurantbetrieb verbunden wird, da die gesetzlichen Bedingungen immer schwieriger werden. Hier hat Florian einen Weg gefunden, der alle vollstens zufrieden stellt.
Der Topfenstrudel den mir die Senior–Chefin an diesem Tag persönlich brachte, war ein Hammer. Natürlich ist die Erwartung hoch gewesen, nachdem mir erzählt wurde, dass Butter, Joghurt und Topfen im Haus produziert wird, noch dazu aus der eigenen Landwirtschaft. Das schmeckte man wirklich aus dem Strudel heraus. Es kommt darauf an mit wieviel Liebe, Leidenschaft und Motivation der Strudel gemacht wurde. Bewusste Genießer können dies auf den Teller erkennen und schmecken. Dazu gab es noch ein paar Vitamine in Form von Apfelspalten, Minze, frische Erdbeeren und Ribisel, wobei Letztere beide wohl nicht allzu regional gewesen sein dürften. Die Vanillesoße hingegen wurde mit der eigenen Hofmilch zubereitet.
Hier läuft wie in vielen anderen Tiroler Wirtshäusern die dritte Generation schon durch Küche und Restaurant, die zwei Jungs halten den Rest der Familie ganz schön auf Trab. Auch hier passt mein neuer Slogan: „Traditionelles, hartes, aber schönes Landleben“
Ich wünsche der Familie Zangerl noch alles Gute und herzlichen Dank für die tolle Bewirtung.
Ischgl, am 07.02.2019

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