Besuchsbericht Postgasthof Gemse // Zams
vom 29.01.2019
Wohl einer der Ältesten in der Wirtshauskulturgeschichte
Laut der Geschichte des Hauses diente dieser Gasthof schon vor Christi Geburt als Unterkunft für Räten und Römer. Nun kann man sich vorstellen, wie dick die Bücher sein würden, wenn der Gasthof sich nur das Wichtigste notiert hätte. Allein schon die Familie Haueis hat schon etliche Bücher vollgeschrieben, denn auch sie sind schon etliche Generationen in diesem Hause. Hoch– und niederrangige Politiker, Wirtschaftsmanager, Adelige sind hier gleichermaßen willkommen wie Handwerker, Bauern, Touristen, Durchreisende und Wanderer.
Die urigen Stuben sowie der große Saal haben nichts von der Ursprünglichkeit verloren und sind in einem sauberen, einwandfreien und sehenswerten Zustand. Auch dem „Seppl“ ist nichts von der Ursprünglichkeit und Überzeugung seiner impulsiven Leidenschaft für die Gastlichkeit abhandengekommen. Erst Mitte Dezember war ich das letzte Mal hier und nun schon wieder, weil ich diese winterlichen Gerichte wie Kohlwickler oder hausgemachte Sulze sowie diese kräftigen Suppen wie Linsen- oder Gerstelsuppe liebe. Heute gab es Seppl‘s berühmte Linsensuppe und seine Kreation vom Kohlwickler mit Gams- oder Wildfleisch gefüllt. Dazu wurde cremige Polenta und frisches Wintergemüse serviert. Sogar zwei verschiedene Soßen gab es: Tomaten- und Wildsoße. Für mich war es ein exzellenter Gaumenschmaus, den man nicht alle Tage bekommt.
Auch das Gespräch mit Herrn Haueis ist sehr geschichtsträchtig angehaucht und so ist es auch verständlich, dass wir des Öfteren Gesetze, Auflagen und gastronomische Entwicklungen nicht ganz nachvollziehen können. Aus diesem Grunde bleiben wir unserer Tradition und Kultur treu. Ich danke der Familie Haueis für die authentische, bodenständige Küche und die ehrlichen Fachgespräche.
Zams, am 29.01.2019